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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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Antrieb von Turbinen verwendet Im zweiten Fall wird das im Reaktor<br />

erhitzte Kühlmittel durch Erhöhung des Drucks am Sieden gehindert<br />

und in der Folge über einen Wärmeaustauscher geleitet, der die Energie<br />

auf einen zweiten Kreislauf überträgt, und dieser wird schließlich zum<br />

Antrieb der Turbinen benützt.<br />

Der Kernreaktor in Tschernobyl verwendete dagegen Graphit als Moderator.<br />

Auch er wurde mit Uran betrieben; im Zuge der Kernspaltung<br />

entsteht bei diesem Reaktortyp allerdings auch Plutonium-239, das zur<br />

Erzeugung von Kernwaffen nötig ist<br />

Alle Kernkraftwerke besitzen mehr oder weniger gute Sicherheitseinrichtungen,<br />

die verhindern sollen, daß es zu einer unkontrollierten Kettenreaktion<br />

kommt. So ist das Reaktordruckgefäß in der Regel von<br />

einem Schild aus Stahlbeton umgeben, der zur Abschirmung von Neutronen<br />

und Gammastrahlung dient, die bei der Kernspaltung frei werden.<br />

Das ganze System wird in einem stählernen Sicherheitsbehälter<br />

eingeschlossen, der seinerseits von einer Stahlhaut umgeben ist. Auch<br />

die Wände des Gebäudes, das den Sicherheitsbehälter aufnimmt, sind<br />

aus Stahlbeton gefertigt.<br />

Diese Barrieren sollen verhindern, daß beim Eintreten eines Störfalles<br />

radioaktive Spaltprodukte in größeren Mengen in die Umgebung des<br />

Kraftwerkes gelangen (aber auch im Normalbetrieb werden geringe<br />

Mengen an gasförmigen und flüchtigen Spaltprodukten freigesetzt).<br />

Die größte Gefahr geht von einer Überhitzung der Brennelemente aus.<br />

Dazu kann es beispielsweise kommen, wenn der Kreislauf des Kühlmittels<br />

aus irgendeinem Grund unterbrochen ist. So führte ein fehlerhaftes<br />

Ventil zum Kraftwerksunfall von Three-Mile-Island, und aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach ein Stromausfall zum GAU von Tschernobyl. Wenn<br />

die Kühlung des Reaktorkemes ausfällt, steigt die Temperatur des<br />

Kerns, solange bis dieser zu schmelzen beginnt<br />

Kemkraft in der Sowjetunion<br />

Gegenwärtig sind in der Sowjetunion Kernkraftwerke mit einer Gesamtkapazität<br />

von mnd 20.000 Megawatt installiert. Sie liefern etwa<br />

7 Prozent der Elektrizitätsproduktion. Das sowjetische Nuklearpro-'<br />

gramm baut auf zwei unterschiedlichen Reaktortypen auf: dem<br />

WWER-Reaktor (das ist ein Druckwasser-Reaktor) und dem RBMK-<br />

Reaktor (Moderiemng durch Graphit). Tschernobyl besteht aus vier<br />

Einheiten des Typs RBMK mit je 1.000 Megawatt Leistung. Weitere<br />

Reaktoren dieses Typs stehen in Kursk, Leningrad und Smolenskaja.<br />

Die Entwicklung des RBMK-Reaktors begann bereits im Jahre 1954.<br />

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