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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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pro Maßeinheit aufgenommene Strahlenmenge. Als Einheit für die<br />

Energiedosis hat man das »rad« (radiation absorbed dose) gewählt. Die<br />

Energiedosis von 1 rad entspricht zum Beispiel einer Temperaturerhöhung<br />

von weniger als einem hunderttausendstel Grad Celsius in einem<br />

Liter Wasser. Ein anderes Maß ist die sogenannte »Ionendosis«. Sie gibt<br />

Auskunft, in welchem Ausmaß durch radioaktive Strahlung Ionen, also<br />

geladene Atome oder Moleküle gebildet werden. Die Maßeinheit dafür<br />

ist das »Röntgen«. Damit ist diejenige Menge an Strahlung gemeint, die<br />

in einem Kubikzentimeter Luft rund zwei Milliarden Ionenpaare erzeugt.<br />

Die biologische Wirkung ionisierender Strahlung ist nicht nur von der<br />

Energie abhängig, die pro Masseneinheit eines Gewebes aufgenommen<br />

wird, sondern auch von einer Reihe anderer Faktoren. So gibt es »lokker<br />

ionisierende« Strahlen; sie benötigen eine relativ lange Wegstrecke,<br />

um ihre Energie auf andere Moleküle zu übertragen. Zu ihnen gehören<br />

die Beta- und Gammastrahlen. Die Alphastrahlen dagegen sind »dicht<br />

ionisierend«, sie verlieren ihre gesamte Energie schon nach einem sehr<br />

kurzen Weg innerhalb des Gewebes. Eine Energiedosis aus Alphastrah-i<br />

len kann deshalb unter Umständen zwanzigmal so wirksam sein wie<br />

dieselbe Energiedosis aus Betastrahlen. Die unterschiedliche biologische<br />

Wirksamkeit einer bestimmten Energiedosis wird durch einen sogenannten<br />

Qualitätsfaktor berücksichtigt. Multipliziert man die Energiedosis<br />

mit dem Qualitätsfaktor, so erhält man schließlich die »Äquivalentdosis«,<br />

ihre Einheit ist das »rem« (roentgen equivalent man), beziehungsweise<br />

nach dem neuen Internationalen System der Einheiten, das<br />

»Sievert« (1 Sievert = 100 rem). Die Äquivalentdosisleistung wird meist<br />

in millirem pro Jahr angegeben.<br />

Zur Bewertung der Strahleneinflüsse<br />

Schon bisher ist alles reichlich kompliziert. Dennoch wird zumindest<br />

ansatzweise verständlich, wamm die Strahlenmediziner nach der Katastrophe<br />

von Tschernobyl nicht sofort sagen konnten, wie gefährlich die<br />

über Österreich niedergegangene Strahlenwolke sei. Die Strahlenmeßstellen<br />

des Gesundheitsministeriums registrierten in der Luft und am Boden<br />

die Ionendosis in Röntgen und stellten dabei beispielsweise fest, daß<br />

im Bereich Salzburg am 30. April die physikalisch meßbare Strahlenbelastung<br />

rund 15 Mal höher als normal war. Damit war jedoch keineswegs<br />

gesagt, daß auch ihre biologische Wirksamkeit 15 Mal höher sein<br />

würde. Erst wenn man nach und nach analysiert hat, welche Nuklide in<br />

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