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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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ehälter aus Stahl für die gesamte Anlage (ein sogenanntes Containment)<br />

verzichten zu können. Der Graphitreaktor hat zwei wesendiche<br />

Vorteile: Man kann ihn mit nur geringfügig verändertem Natumran betreiben<br />

und erspart sich deshalb den Betrieb teurer Anreicherungsanlagen.<br />

Der zweite Vorteil ist für Militärs von Interesse. Der Graphitreaktor<br />

brütet mehr und einfacher zu entnehmendes Plutonium für Atomwaffen<br />

aus als alle anderen Systeme.<br />

In der Bundesrepublik Deutschland wurde nur ein einziges Mal die<br />

Konstruktionsweise des RBMK-Reaktors versucht: Im Jahr 1972 ging<br />

bei Landshut das Atomkraftwerk Niederaichbach ans Netz. Doch mit<br />

diesem Unglücksreaktor hatte der Erbauer - die Firma Siemens - kein<br />

Glück. Der mit Graphit moderierte und mit Wasser gekühlte »Spaltröhrenreaktor«<br />

lief nur ganze 18 Tage mit voller Last. Dann wurde er nach<br />

vielen Störfällen wieder abgeschaltet. Seidier erproben die bayrischen<br />

Behörden an dem Bau der Ruine diverse Medioden des Abwrackens<br />

von Atomkraftwerken.<br />

Die Wiederaufbereitung atomarer Brennstoffe<br />

Beim Betrieb von Atomkraftwerken ändert sich allmählich die Zusammensetzung<br />

der Brennstäbe: der Anteil des Urans nimmt ab, die Konzentration<br />

diverser Spaltprodukte dagegen zu; viele von ihnen sind radioaktiv.<br />

Ein abgebranntes Brennelement endiält keineswegs nur<br />

»Asche«; der größte Teil seines Inhalts kann nochmals verwendet werden.<br />

Dazu muß man die Brennstäbe allerdings zerlegen und chemisch<br />

behandeln. Das heißt, die wiederverwendbaren Bestandteile müssen<br />

vom echten Abfall getrennt werden. Genau dazu sind Wiederaufbereitungsanlagen<br />

da.<br />

Zunächst werden abgebrannte Brennelemente in Lagerbecken aufbewahrt,<br />

bis die Aktivität der Spaltprodukte stark abgesunken ist (Zwischenlagerung).<br />

Wenn die Aktivität der Spaltprodukte nur mehr<br />

0,1 Prozent ihres ursprünglichen Werts beträgt, können sie in einer ersten<br />

Stufe mechanisch zerlegt werden. Ihr Inhalt wird in der Folge in<br />

Salpetersäure aufgelöst Anschließend vermischt man die Salpetersäurelösung<br />

mit organischen Flüssigkeiten, um die Spaltprodukte von Uran<br />

und Plutonium zu trennen. Danach bleibt eine heiße, hochradioaktive<br />

Brühe aus Salpetersäure und Spaltprodukten übrig, die eingeengt und in<br />

ein Tanklager geleitet wird. Dieses fungiert wiedemm als Zwischenlager.<br />

Anschließend gißt man die Lösung in eine flüssige Glasschmelze<br />

und füllt beide in rostfreien Stahl. Auf diese Weise entsteht ein Glasblock,<br />

der in Wasser praktisch unlöslich und gegen Eigenstrahlung, die<br />

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