Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die verschiedenen Strahlenarten und ihre Wirkung<br />
Sehen wir uns zuerst die einzelnen Strahlenarten etwas näher an: Es<br />
gibt Alpha-, Beta- und Gammastrahlen (die Neutronenstrahlen sind in<br />
unserem Zusammenhang nicht von Interesse). Alpha- und Betastrahlen<br />
bestehen aus Teilchen, zählen also zur Gattung der Teilchenstrahlung;<br />
Gammastrahlen gehören ebenso wie Röntgenstrahlen zur Gattung der<br />
elektromagnetischen Wellenstrahlung.<br />
Die Alphastrahlen bestehen, wie bereits erwähnt, aus zwei Protonen<br />
und zwei Neutronen (genauso sind die Kerne des Elements Helium zusammengesetzt);<br />
sie haben je nach dem Zerfallsprozeß, dem sie entstammen,<br />
eine unterschiedlich hohe Energie. In der Regel werden sie<br />
durch dünne Membranen wie zum Beispiel Papier bereits aufgehalten<br />
und wirken daher praktisch nur dann, wenn der radioaktive Stoff, von<br />
dem sie ausgesandt werden (ein sogenannter Alphastrahler), in den<br />
menschlichen Körper gelangt ist und dort eine Bestrahlung von innen<br />
bewirkt Im Gewebe gespeichert, geht von einem Alphastrahier, bezogen<br />
auf die gleiche Energie von Beta- oder Gammastrahlung, aber eine<br />
zehn- bis zwanzigfach größere biologische Wirkung aus.<br />
Betastrahlen sind Elektronen, also sehr kleine Teilchen, die elektrisch<br />
geladen sind. Ihre Durchdringungsfähigkeit ist größer als jene der Alphastrahlen;<br />
um sie zu stoppen, braucht man schon ein Stück Aluminiumblech<br />
oder eine Glasscheibe. Sie können von außen über einen<br />
Zentimeter tief in die Haut dringen.<br />
Gammastrahlen haben die größte Durchdringungsfähigkeit. Es bedarf<br />
eines viele Zentimeter dicken Bleiziegels oder einer meterdicken Betonwand,<br />
um energiereiche Gammastrahlen vollständig zu absorbieren. Bei<br />
radioaktiven Stoffen, die lediglich von außen auf den menschlichen<br />
Körper einwirken, ist daher in allererster Linie der Anteil der Gammastrahlung<br />
von Bedeutung; falls diese aber in den Körper aufgenommen<br />
werden, macht der Beitrag der Gammastrahlen zur biologischen Wirkung<br />
nur einen Bruchteil jener der Alpha- und Betastrahlen aus.<br />
Alle erwähnten Strahlenarten »ionisieren«, daß heißt, wenn sie beispielsweise<br />
in eine lebende Zelle eindringen und dort auf ein Molekül treffen,<br />
wird dieses in elektrisch geladene Bruchstücke aufgespalten (ionisiert)<br />
oder so angeregt, daß sich sein biochemisches Verhalten ändert. Bei diesem<br />
Prozeß wird ein Teil der Strahlungsenergie an das Molekül abgegeben.<br />
Als Folge davon werden unterschiedliche chemische Prozesse in<br />
Gang gesetzt; eine Körperzelle kann so geschädigt oder in ihrer Funktion<br />
ähnlich beeinträchtigt werden wie etwa durch die Wirkung krebserregender<br />
Stoffe.<br />
Eine solche Schädigung muß nicht unbedingt von Dauer sein. Der Kör-<br />
33