Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
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Neutronen, die nun wiederum zum Beschüß weiterer U-235 Kerne zur<br />
Verfügung stehen. Diese »Kettenreaktion« setzt bei der Atombombe<br />
eine gewaltige Explosivkraft frei, bei Kernkraftwerken läuft sie im Normalfall<br />
kontrolliert ab.<br />
Wenn durch einen derartigen Beschüß instabiler Atomkeme mit Neutronen<br />
bei jedem atomaren Zerfall gerade so viele Neutronen neu gebildet<br />
werden als durch verschiedene Prozesse - darunter auch Absorption<br />
- wieder verloren gehen, dann ist der sogenannte »kritische Zustand«<br />
erreicht. Wenn ein Überschuß an Neutronen erzeugt wird, ist die Lage<br />
überkritisch. Bei der Atombombe wird der überkritische Zustand bewußt<br />
herbeigeführt, im Kernreaktor dagegen steuert man den Zerfallsprozeß<br />
so, daß der kritische Wert nicht erreicht wird.<br />
Der wesendiche Unterschied zwischen einer Atombombe und einem<br />
Kernreaktor besteht also darin, daß die Atombombe von vornherein so<br />
ausgelegt ist, daß die beim Zerfall entstehenden Neutronen möglichst<br />
nicht absorbiert oder abgebremst werden, damit die überkritische Kettenreaktion<br />
in möglichst kurzer Zeit ablaufen kann, während im Kernreaktor<br />
die entstehenden Neutronen so verlangsamt und teilweise absorbiert<br />
werden, daß die Kettenreaktion nach Bedarf steuerbar ist<br />
Das Prinzip des Atomreaktors<br />
Ein Reaktor besteht aus einer großen Menge eines instabilen Isotops,<br />
meistens des Urans; das spaltbare Material ist in sogenannten Brennstäben<br />
angeordnet. Diese wiedemm sind in Brennelementen zusammengefaßt<br />
Dazu kommen noch Regelstäbe, die die entstehenden Neutronen<br />
absorbieren, sowie Kühlmittel, welche die bei der Kernspaltung freiwerdende<br />
Wärmeenergie ableiten. Oft wirkt das Kühlmittel selbst auch als<br />
Moderator (also zum Abbremsen oder Absorbieren der Neutronen),<br />
aber es kann auch ein anderes Material, etwa Graphit, für diesen Zweck<br />
eingesetzt werden. Die Energie, die das Kühlmittel im Zuge der Kernspaltung<br />
aufnimmt, wird in der Folge zur Erzeugung von Dampf benützt,<br />
der wiedemm Turbinen zur Stromerzeugung antreibt (das Kühlmittel<br />
fungiert also als Wärmeüberträger).<br />
Gegenwärtig wird der sogenannte Leichtwasserreaktor am häufigsten<br />
verwendet Bei ihm wird gewöhnliches Wasser sowohl als Moderator,<br />
als auch als Kühlmittel verwendet. Der zur Energieerzeugung verwendete<br />
Grundstoff ist Uran-235. Man unterscheidet zwei verschiedene<br />
Konzepte: den Siedewasserreaktor und den Druckwasserreaktor. Im ersten<br />
Fall wird das Kühlmittel Wasser durch die im Reaktorkern erzeugte<br />
Hitze zum Sieden gebracht und der so entstehende Dampf zum<br />
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