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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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Direkte Strahlenwirkung<br />

Zur Strahlenbelastung durch direkte Einwirkung der Nuklide aus der<br />

Luft sowie durch die Einatmung legte Dr. Konrad Mück vom Österreichischen<br />

Forschungszentrum Seibersdorf am 22. Mai folgende Schätzung<br />

vor: Die Erhöhung der Luftaktivität habe insgesamt zehn Tage gedauert;<br />

für eine Person, die sich über den gesamten Zeitraum im Freien<br />

aufgehalten hätte, wäre die Dosis durch Einatmen etwa 15 millirem<br />

(Ganzkörperäquivalentdosis). Dies entspreche etwa 15 Prozent der Jahresdosis<br />

durch Einatmen natürlicher, in der Atemluft enthaltener radioaktiver<br />

Substanzen. Diese Belastung durch externe Strahlung werde in<br />

einer späteren Bilanz vermutlich auf 30 millirem ansteigen. Die Schätzung<br />

bezog sich auf die in der Nähe von Seibersdorf gegebene Situation.<br />

In anderen Gegenden müsse unter Umständen mit einer vier- bis<br />

fünfmal höheren Belastung gerechnet werden.<br />

Zur Direktstrahlung ist noch die sogenannte Inhalationsdosis zu rechnen,<br />

das heißt, die Strahlung durch Nuklide, die aus der Luft in die<br />

Atemwege gelangten. Auch hier gilt für jemanden, der sich während der<br />

kritischen Phase zehn Tage lang im Freien aufgehalten hat, eine zusätzliche<br />

Belastung von etwa 15 millirem. Auch dieser Wert muß natürlich,<br />

je nach den regionalen Gegebenheiten, höher oder niedriger angesetzt<br />

werden.<br />

Der Weg durch die Nahrungskette<br />

Durch Regen und »Ausrieseln« der Radioaktivität der Luft (»Fallout«)<br />

kommt es, wie gesagt, zu einer Belastung des Bodens. Deshalb konzentrierten<br />

sich viele vonbeugende Maßnahmen darauf, die Aufnahme von<br />

Staub in den Körper möglichst gering zu halten. Durch spätere Regenfälle<br />

werden die Nuklide tiefer in das Erdreich geschwämmt und damit<br />

großräumig verteilt. Ihr weiterer Weg durch die Nahrungskette wird im .<br />

wesendichen durch sogenannte Transferfaktoren bestimmt, das heißt,<br />

durch das Ausmaß, in welchem die radioaktiven Nuklide zuerst in<br />

Pflanzen, dann in Tieren und schließlich in Menschen aufgenommen<br />

werden. Zu diesen Transferfaktoren gibt es in der wissenschaftlichen Literatur<br />

eine Fülle von Einzeldaten, auf die hier nicht näher eingegangen<br />

werden kann. Auch die biologische Halbwertszeit, das heißt, jene Zeitspanne,<br />

in der durchschnittlich die Hälfte der radioaktiven Nuklide<br />

eines bestimmten Typs aus einem Organismus wieder ausgeschieden<br />

werden, spielt dabei eine Rolle. Die derzeit bekannten Transferfaktoren<br />

besagen im wesendichen, daß nur ein Teil der radioaktiven Nuklide aus<br />

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