Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
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sprechend reagieren können? Rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung<br />
könnte nicht einmal durch Alarmsirenen auf einen Katastrophenfall<br />
aufmerksam gemacht werden. Die Bundeshauptstadt sowie die<br />
ösdichen Bundesländer sind diesbezüglich - und auch was die unter<br />
Landeskompetenz fallenden Bauordnungen betrifft - wesentiich<br />
schlechter dran, als der Westen Österreichs (eine paradoxe Situation:<br />
Die Bedrohung durch einen Kernkraftwerksunfall im Osten dürfte weit<br />
höher sein, als eine solche aus dem Westen).<br />
Katastrophenmedizin in Österreich<br />
Weiters kann man sich fragen, inwieweit die ärztliche Versorgung bei<br />
einer großräumigen Verstrahlung Österreichs gewährleistet wäre. Dazu<br />
ist immerhin anzuführen, daß das Gesundheitsministerium im Jahre<br />
1982 ein Sanitätskonzept als Maßnahme zur Sichemng der Gesundheit<br />
im Rahmen der zivilen Landesverteidigung erstellt hat. »Durch Zusammenwirken<br />
aller organisatorischen und personellen Mittel des Staates«,<br />
so heißt es dort, sollen »die Maßnahmen zur medizinischen Betreuung<br />
und zur Verhütung gesundheidicher Gefahren in den Anlaßfällen der<br />
umfassenden Landesverteidigung möglich werden«. Die einzelnen<br />
Maßnahmen wurden vom Gesundheitsministerium auch im Detail festgestellt<br />
und aufgelistet. Der erwähnte Plan ist allerdings ein »Sanitätsrahmenplan«.<br />
Sein Ziel wird folgendermaßen definiert: »Auf der<br />
Gmndlage dieses Rahmenplanes sollte jedes Bundesland in Ergänzung<br />
bereits bestehender Planungen einen den jeweiligen Verhältnissen entsprechenden<br />
Landessanitätsplan für Krisen, Neutralitäts- und Verteidigungsfälle,<br />
aber auch für den Fall von Katastrophen (Natur- und Verkehrskatastrophen,<br />
Seuchen, Massenvergiftungen etc.) und radioaktiver<br />
Verstrahlung erstellen«.<br />
»Es fehlt an Motivation«, wurde dagegen am 38. Österreichischen Ärztekongreß<br />
im Oktober 1984 festgestellt. Es fehle weiters an Einrichtungen<br />
und Ausbildung. Die Medizinstudenten würden für den Notfall<br />
und für Katastrophen kaum vorbereitet. Für den Katastrophenfall gebe<br />
es zwar jede Menge von Plänen die detailliert anführen, was alles von<br />
wem, wann und wo zu tun sei, aber Papier sei bekanntermaßen geduldig.<br />
»Einige wenige Strahlenkranke würden«, schreiben Heinz Hattinger<br />
und Peter Steyrer in dem Buch »Die Illusion vom Überleben«, »die ge-'<br />
samtösterreichischen Behandlungsmöglichkeiten erschöpfen.« An eine<br />
auch nur ansatzweise Behandlung ganzer Bevölkerungsteile sei nicht zu<br />
denken. Man muß sich aber einmal verdeudichen, was diese Situation<br />
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