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Stefan f l Gergely - stefan m. gergely

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3. Strahlengefahren<br />

Ionisierende Strahlen lösen eine Reihe von Reaktionen im Organismus<br />

aus. Ob diese Strahlung aus natürlichen oder künstlichen Quellen<br />

stammt, ist zunächst nicht entscheidend. Es kommt vielmehr auf die jeweiligen<br />

Randbedingungen an: um welches Nuklid es sich handelt, welche<br />

Art von Strahlen es aussendet, wie hoch die Äquivalentdosis ist und<br />

so weiter. Diese Zusammenhänge haben wir im letzten Kapitel näher<br />

beschrieben. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akuten Schäden<br />

radioaktiver Bestrahlung und langfristigen, also solchen, die erst<br />

nach einer entsprechenden Ruhepause (Latenzzeit) auftreten. Ziemlich<br />

eindeutig feststellbar ist der Zusammenhang zwischen hohen Dosen von<br />

Ganzkörperbestrahlung und akuten, bereits Stunden, Tage oder maximal<br />

Wochen nach der Bestrahlung einsetzenden Schäden. Genau um<br />

diese geht es bei jenen Personen, die sich zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe<br />

von Tschernobyl oder kurz danach im Kernkraftwerk oder in<br />

seiner Nähe aufgehalten haben. Die radioaktiven Teilchen, die aus<br />

Tschernobyl bis nach Österreich gelangt sind, lösten und lösen sicher<br />

keine akuten Gesundheitsschäden aus. Das war auch nicht zu erwarten.<br />

Wenn in den ersten Tagen nach-dem Reaktorunglück Strahlenexperten<br />

behaupteten, in Österreich sei »keine akute Gefahr gegeben«, so trifft<br />

dies zwar zu, erweckt aber bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck,<br />

es sei gar keine Gefahr gegeben. Das ist aber wiedemm unrichtig<br />

- bei der in Österreich feststellbaren Strahlenbelastung geht es einzig<br />

und allein um mögliche Schäden niedriger Strahlendosen, die erst in<br />

einigen Jahren oder Jahrzehnten, dann aber sehr wohl auftreten können.<br />

Akute Strahlenschäden "wären lediglich dann möglich, wenn ein<br />

Unfall in der Größenordnung des Unglücks von Tschernobyl in einem<br />

grenznahen Kraftwerk passiert<br />

Akute Schäden<br />

Wenn ein Mensch von außen mit Gammastrahlen von mehr als 100 rad<br />

beziehungsweise einer Dosisleistung von mindestens einigen rad pro<br />

Stunde bestrahlt wird, so kommt es zur akuten Strahlenkrankheit, deren<br />

Symptome sich innerhalb von Minuten zeigen, die aber auch erst nach<br />

Wochen manifest werden können. »Nach Dosen in einer Höhe zwischen<br />

etwa 30 und 150 rad kann Schwindelgefühl, eine gewisse Müdigkeit<br />

und eventuell Erbrechen auftreten; die Arbeitsfähigkeit bleibt erhalten<br />

und eine ärztliche Behandlung wird nicht notwendig sein. Nach<br />

Dosen zwischen 150 und 300 rad wird die Mehrzahl der betroffenen<br />

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