Stefan f l Gergely - stefan m. gergely
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5. Atomkraftwerke, Wiederaufbereitung und<br />
Endlagerung<br />
Die Stromerzeugung aus Kernenergie beruht auf künstlich herbeigeführten<br />
Prozessen der Kernspaltung. Zum Verständnis dieses Vorgangs<br />
sind einige Begriffe zu erklären. Atome bestehen aus einem Atomkern<br />
und einer Hülle aus elektrisch geladenen Elektronen. Der Kern ist aus<br />
Neutronen und Protonen zusammengesetzt. Beide haben etwa die gleiche<br />
Masse. Protonen sind positiv geladen, Neutronen haben keine elektrische<br />
Ladung. Jedes chemische Element wie beispielsweise Natrium,<br />
Kohlenstoff oder Sauerstoff besteht aus Atomen mit einer bestimmten<br />
Anzahl von Protonen im Kern. Diese Zahl heißt Ordnungszahl; sie bestimmt<br />
die chemischen Eigenschaften des betreffenden Elements. In der<br />
Natur kommen insgesamt 92 Elemente vor. Sie unterscheiden sich<br />
durch die Ordnungszahl und reichen vom Wasserstoff mit einem Proton<br />
bis zum Uran mit 92 Protonen. Nicht alle Atome eines Elements besitzen<br />
jedoch die gleiche Anzahl von Neutronen (da diese nicht elektrisch<br />
geladen sind, verhalten sich Atome mit gleicher Zahl von Protonen,<br />
aber verschiedener Neutronenzahl, chemisch gleich). Die Anzahl<br />
der Neutronen ergibt zusammen mit jener der Protonen die Masse des<br />
Kerns und damit seine Massenzahl. Atome mit gleicher Ordnungszahl,<br />
aber verschiedener Massenzahl, werden Isotope eines Elements genannt.<br />
Beispielsweise hat das chemische Element Kohlenstoff sechs Protonen<br />
und sechs Neutronen und wird daher als C-12 bezeichnet; daneben<br />
gibt es aber auch Kohlenstoff C-13, das heißt ein Isotop mit sechs<br />
Protonen und sieben Neutronen im Kern, sowie C-14, also mit acht<br />
Neutronen je Atomkern.<br />
Nicht immer sind die Protonen und Neutronen in einem Kern so angeordnet,<br />
daß dieser stabil ist. Zahlreiche Isotope sind unbeständig und<br />
zerfallen daher nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten in Bmchstücke, solange<br />
bis diese stabil sind. Bei diesen Zerfallsprozessen wird Energie in<br />
Form von radioaktiver Strahlung frei. Instabile Isotope werden deshalb<br />
auch als radioaktive Isotope, ihre Kerne als Radionuklide bezeichnet<br />
Bei derartigen Kemumwandlungen werden Elektronen oder Heliumkerne,<br />
die aus zwei Protonen und zwei Neutronen bestehen, sowie<br />
Gammastrahlen frei. Nimmt man nun aber Atomkerne gezielt unter Beschüß,<br />
so tritt ein weiterer Prozeß ein, die sogenannte .Kernspaltung.<br />
Wenn beispielsweise der Kern des Urans U-235 mit Neutronen beschossen<br />
wird, entsteht das Uranisotop U-236; dieses zerfällt anschließend in<br />
zwei annähernd gleichschwere Kerne. Bei diesem Vorgang wird sehr<br />
viel Energie frei und beim Zerfall in Spaltprodukte entstehen weitere<br />
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