Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...
Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...
Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
09<br />
Zusammenfassung<br />
Ziele<br />
Deutschland sollte den Stu<strong>die</strong>rendenaustausch<br />
mit der Welt intensivieren: Im Jahr <strong>2020</strong> sollte<br />
rund ein Fünftel der Stu<strong>die</strong>renden im ersten<br />
Hochschulsemester aus dem Ausland kommen.<br />
Die Zahl ausländischer Absolventen sollte von<br />
jetzt rund 16.000 auf 25.000 steigen. Auch deutsche<br />
Stu<strong>die</strong>rende sollten noch mehr Auslandserfahrung<br />
sammeln: <strong>2020</strong> sollten mindestens zehn<br />
Prozent der Absolventen am Erasmus-Programm<br />
teilgenommen haben und 150.000 Stu<strong>die</strong>rende<br />
auch außerhalb <strong>die</strong>ses Programms im Ausland<br />
gewesen sein. Des Weiteren sollten deutsche<br />
Hochschulen sich strukturell internationalisieren,<br />
beispielsweise mit einem größeren Angebot<br />
internationaler Stu<strong>die</strong>ngänge und mehr ausländischen<br />
Professoren.<br />
Analyse<br />
Immer mehr Ausländer entschließen sich zu einem<br />
Studium in Deutschland, auch <strong>die</strong> Verbleibquote<br />
ausländischer Stu<strong>die</strong>render hat 2011 ein<br />
neues Hoch erreicht. Zudem gehen immer mehr<br />
deutsche Stu<strong>die</strong>rende ins Ausland – insbesondere<br />
auch in außereuropäische Länder sowie für<br />
ganze Stu<strong>die</strong>ngänge. Dennoch besteht weiterhin<br />
Verbesserungspotenzial: Durch Abbruchquoten<br />
von rund 50 Prozent gehen zu viele ausländische<br />
Stu<strong>die</strong>rende dem deutschen Arbeitsmarkt verloren.<br />
Für Stu<strong>die</strong>rende aus wirtschaftlich wichtigen<br />
Partnerländern wie Russland, Türkei und<br />
Brasilien verliert Deutschland im internationalen<br />
Vergleich sogar an Attraktivität.<br />
Dynamik 2006 bis 2010<br />
Die Zahl ausländischer Stu<strong>die</strong>render in Deutschland<br />
ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen<br />
– <strong>die</strong> Zahl ausländischer Absolventen ist<br />
hingegen seit 2009 sogar rückläufig. Die Anzahl<br />
der deutschen Stu<strong>die</strong>renden im Ausland hat sich<br />
mit einem Wachstum von elf Prozent pro Jahr<br />
ausgesprochen positiv entwickelt. Die strukturelle<br />
Internationalität weist demgegenüber kaum<br />
Dynamik auf.<br />
Indexentwicklung 2010 bis 2011<br />
Für internationale Bildung liegt der Hochschulbildungsindex<br />
mit 13 Prozent deutlich über der<br />
durchschnittlich erforderlichen Entwicklung von<br />
-<br />
zehn Prozent. Haupttreiber ist <strong>die</strong> zwischen 2010<br />
und 2011 erheblich gestiegene Verbleibquote ausländischer<br />
Stu<strong>die</strong>render.<br />
Empfehlungen<br />
Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft<br />
sollten eine bundesweite Internationalisierungsstrategie<br />
für den akademischen Nachwuchs<br />
erarbeiten, <strong>die</strong> sich mit drei Kernthemen befasst:<br />
Bedarf an ausländischen Absolventen, Rekrutierungspotenziale<br />
in priorisierten Herkunftsländern<br />
und Gewinnung von ausländischen Absolventen<br />
für den deutschen Arbeitsmarkt. Eine<br />
Grundfinanzierung des Bundes sollte <strong>die</strong> dauerhafte<br />
Internationalisierung der Hochschulstrukturen<br />
absichern. Unternehmen sollten sich stärker<br />
in <strong>die</strong> Betreuung auslän discher Stu<strong>die</strong>render<br />
und Absolventen ein bringen.<br />
5. Lehrer-Bildung<br />
Die Grundlagen für <strong>die</strong> Hochschulbildung werden<br />
in den Schulen gelegt. Die Qualität des<br />
Schulsystems wiederum hängt insbesondere von<br />
der Qualität der Lehrer ab. In <strong>die</strong>sem Handlungsfeld<br />
geht es deshalb um Qualität und Diversität<br />
der Lehrerbildung.<br />
Ziele<br />
Bis <strong>2020</strong> gilt es, insbesondere <strong>die</strong> Diversität an<br />
deutschen Schulen zu erhöhen. Der Anteil männlicher<br />
Grundschullehramtsstu<strong>die</strong>render sollte auf<br />
22 Prozent steigen. Bildungsinländer, also Personen<br />
mit ausländischem Pass, aber deutscher<br />
Hochschulzugangsberechtigung, sollten vier Prozent<br />
der angehenden Lehrer stellen. Um einem<br />
Mangel an MINT-Lehrern entgegenzuwirken,<br />
sollte sich der Anteil der Lehramtsstu<strong>die</strong>nanfänger<br />
in <strong>die</strong>sen Fächern auf 36 Prozent erhöhen.<br />
Analyse<br />
Obwohl in den kommenden Jahren eine große<br />
Anzahl von Lehrkräften in den Ruhestand gehen<br />
wird, ist kein allgemeiner Lehrermangel zu erwarten.<br />
Engpässe wird es aber bei Nachwuchslehrern<br />
für Berufsschulen und für <strong>die</strong> MINT-<br />
Fächer geben. Eine generelle Herausforderung<br />
ist jedoch <strong>die</strong> geringe Diversität der deutschen<br />
Lehrer-Bildung<br />
Indexentwicklung<br />
2010 bis 2011<br />
4<br />
%