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Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...

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36<br />

Hochschul-Bildungs-Report <strong>2020</strong><br />

Bildungsinländer: extrinsische Motive wichtiger<br />

Insgesamt zeigen sich 61 Prozent der stu<strong>die</strong>renden<br />

Bildungsinländer mit der Betreuung durch<br />

<strong>die</strong> Lehrenden zufrieden oder sehr zufrieden.<br />

Dieser Wert hat sich seit 2007 (45 Prozent)<br />

erheblich verbessert, liegt aber nach wie vor<br />

unter dem Benchmark des besten Hochschulkönnten<br />

Veränderungen in der finanziellen Situation<br />

(zum Beispiel geringere Unterstützung<br />

durch <strong>die</strong> Eltern) Bildungsinländer in höherem<br />

Maße als <strong>Deutsche</strong> zum Stu<strong>die</strong>nabbruch bewegen<br />

beziehungsweise den Nebenerwerb zu einer<br />

so großen zeitlichen Belastung werden lassen,<br />

dass der Stu<strong>die</strong>nerfolg beeinträchtigt wird.<br />

Stu<strong>die</strong>nfach<br />

Auch <strong>die</strong> Fächerwahl könnte Ursache der niedrigeren<br />

Erfolgsquoten sein. Bildungsinländer haben<br />

im Vergleich zu deutschen Stu<strong>die</strong>renden eine<br />

leichte Präferenz für <strong>die</strong> Ingenieurwissenschaften,<br />

in denen <strong>die</strong> Abbruchquoten traditionell höher<br />

sind als in anderen Fächern. 21 Prozent aller<br />

Abb. 7<br />

Motive der Stu<strong>die</strong>nwahl, <strong>die</strong> von Stu<strong>die</strong>nanfängern als<br />

„wichtig“ oder „sehr wichtig“ bezeichnet wurden<br />

In Prozent<br />

IntrinsischE<br />

Gründe<br />

Extrinsische<br />

Gründe<br />

Fachspezifisches<br />

Interesse<br />

Entsprechende<br />

Neigungen<br />

und Begabungen<br />

Persönliche<br />

EntfaLtungsmöglichkeiten<br />

Anderen helfen<br />

Angesehener Beruf<br />

Gesicherte<br />

Berufsposition<br />

Gute<br />

Ver<strong>die</strong>nstchancen<br />

Günstige<br />

Arbeitsmarktchancen<br />

Bildungsinländer<br />

33<br />

35<br />

53<br />

61<br />

54<br />

63<br />

65<br />

69<br />

<strong>Deutsche</strong> Stu<strong>die</strong>nanfänger<br />

79<br />

91<br />

76<br />

85<br />

76<br />

70<br />

80<br />

67<br />

Quelle: HIS, <strong>Stifterverband</strong>/McKinsey<br />

bildungsinländischen Absolventen im Jahr 2011<br />

legten ihre Prüfung in den Ingenieurwissenschaften<br />

ab, bei den deutschen Stu<strong>die</strong>renden waren<br />

es 17 Prozent. Weitere beliebte Fächer sind<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,<br />

in denen 2011 ein Drittel aller bildungsinländischen<br />

Stu<strong>die</strong>renden einen Abschluss machte.<br />

Allerdings erreichen <strong>die</strong> Bildungsinländer selbst<br />

in den Fächern, in denen sie am stärksten vertreten<br />

sind, keinen Absolventenanteil von über fünf<br />

Prozent. Sie bleiben daher innerhalb der Fächer<br />

<strong>die</strong> Minderheit und können nur schwer Veränderungen<br />

aus dem Fach heraus anstoßen. Unterschiede<br />

zwischen <strong>Deutsche</strong>n und Bildungsinländern<br />

lassen sich auch bei der Stu<strong>die</strong>nmotivation<br />

beobachten. Für Bildungsinländer stehen ex tri n-<br />

sische Gründe stärker im Vordergrund – beispielsweise<br />

gute Ver<strong>die</strong>nstaussichten, eine gesicherte<br />

berufliche Position oder viele Berufsmöglichkeiten.<br />

<strong>Deutsche</strong> führen in stärkerem Maße<br />

intrinsische Gründe an, zum Beispiel fachspezifisches<br />

Interesse oder entsprechende Neigungen.<br />

Diese stärker extrinsische Motivationslage der<br />

Bildungsinländer beeinflusst auch <strong>die</strong> Erwartungshaltung<br />

der Stu<strong>die</strong>renden und könnte zu<br />

Fehlentscheidungen bei der Fächerwahl oder<br />

zum Abbruch bei nicht erfüllten Erwartungen<br />

führen. Der Stu<strong>die</strong>nberatung und der Beratung<br />

beim Eintritt in den Arbeitsmarkt kommt hier<br />

deshalb eine besondere Bedeutung zu.<br />

Kultureller Hintergrund<br />

Auch <strong>die</strong> Herkunft scheint Einfluss auf den<br />

Stu<strong>die</strong>nerfolg der Bildungsinländer zu haben.<br />

Denn <strong>die</strong> Abbruchquoten variieren stark nach<br />

Herkunftsregion der Stu<strong>die</strong>renden: Relativ<br />

niedrig liegt <strong>die</strong> Abbruchquote bei Stu<strong>die</strong>renden<br />

aus Westeuropa (28 Prozent); höher für<br />

Osteuropa (41 Prozent), Amerika (44 Prozent)<br />

und Asien (49 Prozent) und am höchsten bei<br />

Stu<strong>die</strong>renden mit einem afrikanischen Hintergrund<br />

(54 Prozent).

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