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Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...

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91<br />

LEHRER-BILDUNG<br />

Bislang gilt: Je jünger <strong>die</strong> Lehrer sind, desto größer<br />

ist der Anteil weiblicher Lehrkräfte. Bei den<br />

Unter-30-Jährigen sind 86 Prozent der Lehrkräfte<br />

weiblich. Lediglich an Gymnasien und Berufsschulen<br />

herrschen einigermaßen ausgeglichene<br />

Geschlechterverhältnisse.<br />

Das höhere Prestige, ein besseres Einkommen,<br />

mehr Aufstiegsmöglichkeiten und <strong>die</strong> (vermeintlich)<br />

größere Bedeutung der Vermittlung von<br />

Fachwissen machen den Lehrerberuf offenbar<br />

auch für Männer attraktiver. Darin spiegeln sich<br />

<strong>die</strong> Defizite, <strong>die</strong> den Beruf des Grundschullehrers<br />

für Männer eher uninteressant erscheinen<br />

lassen. Der Anteil männlicher Grundschullehrer<br />

lag im Schuljahr 2010/11 im Bundesdurchschnitt<br />

bei 13 Prozent. Vergleichsweise hohe Anteile<br />

männlicher Grundschullehrer haben Hamburg<br />

(27 Prozent), Baden-Württemberg (22 Prozent)<br />

und Hessen (19 Prozent). Die niedrigsten Männeranteile<br />

haben durchweg <strong>die</strong> Grundschulen<br />

in den östlichen Bundesländern. Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Sachsen weisen Anteile männlicher<br />

Grundschullehrer zwischen fünf und sieben<br />

Prozent auf.<br />

ren herausgestellt wird. Die Initiativen einzelner<br />

Stiftungen und Städte, <strong>die</strong> sich intensiv der Gewinnung<br />

von Migranten fürs Lehramt widmen,<br />

sollten weiter ausgebaut werden. Die bisherigen<br />

Erfahrungen in <strong>die</strong>sen Projekten zeigen, dass<br />

sich viele Schüler mit Migrationshintergrund zuvor<br />

mit der Möglichkeit, Lehrer zu werden, gar<br />

nicht auseinandergesetzt haben. Zusätzlich sollten<br />

Netzwerke von Pädagogen mit Migrationshintergrund<br />

im Bildungsbereich weiter auf- und<br />

ausgebaut werden, um den „Einzelkämpferstatus“<br />

der bisherigen Minderheit abzubauen und<br />

kollegiale Austauschmöglichkeiten für gemein-<br />

Männliche Grundschullehrer sind <strong>die</strong> Ausnahme<br />

Abb. 6<br />

Anteil männlicher Grundschullehrer je Bundesland 2010/2011<br />

In Prozent<br />

Hamburg<br />

Baden-Württemberg<br />

22,1<br />

26,7<br />

ø 13,1 %<br />

Bei den angehenden Grundschullehrern ist <strong>die</strong><br />

absolute Zahl der Männer von 2006 bis 2011<br />

leicht von rund 6.300 auf rund 6.000 Studenten<br />

zurückgegangen. Der Anteil hat sich jedoch mit<br />

1,7 Prozent pro Jahr leicht positiv von von 14,6<br />

in 2006 auf 15,9 in 2011 erhöht, allerdings von<br />

einem sehr niedrigen Niveau aus. Ziel für <strong>2020</strong><br />

ist es, bundesweit den Benchmark der besten<br />

drei Bundesländer – Bremen, Rheinland-Pfalz<br />

und wiederum Hamburg – zu erreichen, <strong>die</strong> im<br />

Durchschnitt ein Niveau von 22 Prozent aufweisen<br />

und damit sogar über dem durchschnittlichen<br />

Anteil männlicher Grundschullehrer in den<br />

OECD-Staaten von 18 Prozent liegen.<br />

Hessen<br />

Saarland<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bremen<br />

Schleswig-holstein<br />

Bayern<br />

Niedersachsen<br />

Berlin<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Brandenburg<br />

12,1<br />

11,4<br />

11,3<br />

10,9<br />

10,7<br />

10,2<br />

9,5<br />

6,5<br />

17,3<br />

19,3<br />

Sachsen-Anhalt<br />

5,9<br />

Empfehlungen<br />

Thüringen<br />

5,9<br />

Einzelne Hochschulen führen Informations-, Beratungs-<br />

und Orientierungsangebote durch, bei<br />

denen der Lehrerberuf als attraktive Berufsoption<br />

allgemein und für Migranten im Besonde-<br />

Mecklenburg-vorpommern<br />

Sachsen<br />

5,4<br />

5,4<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, <strong>Stifterverband</strong>/McKinsey

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