Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...
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Hochschul-Bildungs-Report <strong>2020</strong><br />
akademischer Bildung sollte evaluierend begleitet<br />
werden, denn <strong>die</strong> rasante Entwicklung in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich wirft eine Reihe von Fragen auf: Welche<br />
Motive haben Stu<strong>die</strong>rende ohne Abitur oder dual<br />
Stu<strong>die</strong>rende für <strong>die</strong> Aufnahme ihres jeweiligen<br />
Stu<strong>die</strong>nangebots? Wie hoch sind <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nerfolgsquoten?<br />
Welche Karriereperspektiven eröffnen<br />
sich <strong>die</strong>sen Absolventengruppen? Welchen<br />
Mehrwert bieten Angebote an der Schnittstelle<br />
von beruflicher und akademischer Bildung den<br />
Stu<strong>die</strong>renden und ihren späteren Arbeitgebern?<br />
Müssen Curricula für beruflich qualifizierte Zielgruppen<br />
anders gestaltet sein, um <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong>renden<br />
möglichst früh bei ihren bereits im Beruf<br />
erworbenen Kompetenzen abzuholen?<br />
Diese Fragen gilt es durch eine gezielte (auch statistische)<br />
Begleitung und Evaluierung des rasant<br />
wachsenden Bildungsmarktes an der Schnittstelle<br />
von beruflicher und akademischer Bildung<br />
in den Blick zu nehmen, damit mögliche Fehlentwicklungen<br />
vermieden und begleitende Maßnahmen<br />
frühzeitig und zielgerichtet unter allen<br />
Akteuren abgestimmt werden können.<br />
3. Praxisorientierung und<br />
Berufsbefähigung im Studium<br />
Der Praxisbezug der Hochschullehre ist ein<br />
wichtiger Baustein nicht nur bei der stärkeren<br />
Verzahnung von akademischer und beruflicher<br />
Bildung, sondern er ist generell ein Indikator für<br />
<strong>die</strong> Berufsbefähigung der Hochschulabsolventen.<br />
Darüber hinaus trägt <strong>die</strong> Praxis- und Anwendungsorientierung<br />
der akademischen Lehre<br />
maßgeblich zum Stu<strong>die</strong>nerfolg bei. Trotz der<br />
anhaltenden Forderung von Stu<strong>die</strong>renden und<br />
Unternehmen nach größerer Praxisorientierung<br />
im Studium wurden in <strong>die</strong>sem Feld bislang nur<br />
geringe Fortschritte erzielt.<br />
Ein Blick auf <strong>die</strong> absolute Anzahl von Stu<strong>die</strong>ngängen<br />
mit Pflichtpraktika zeigt, dass <strong>die</strong>se zwischen<br />
den Jahren 2006 und 2011 leicht rückläufig ist.<br />
Ihr Anteil an allen Stu<strong>die</strong>ngängen ging in <strong>die</strong>sem<br />
Zeitraum geradezu dramatisch um jährlich<br />
acht Prozent zurück von zehn Prozent auf sieben<br />
Prozent. Das bedeutet, dass insbesondere bei vielen<br />
neu eingerichteten Stu<strong>die</strong>ngängen auf eine<br />
Absolventen bewerten den Praxisbezug des Studiums<br />
schlechter als Stu<strong>die</strong>rende<br />
Abb. 8<br />
Praxisbezug aus Sicht der Stu<strong>die</strong>renden und Absolventen 2009<br />
In Prozent<br />
Fachhochschulen<br />
Universitäten<br />
Beurteilung des<br />
Studiums durch<br />
Stu<strong>die</strong>rende<br />
(sehr gut + gut)<br />
Praxisbezug der<br />
Lehrveranstaltungen<br />
Förderung der<br />
Beschäftigungsfähigkeit<br />
48<br />
31<br />
42<br />
73<br />
Beurteilung des<br />
Studiums durch<br />
Absolventen 1<br />
(sehr gut + gut)<br />
Verknüpfung von Theorie<br />
und Praxis<br />
Vorbereitung auf den Beruf<br />
66-68<br />
25-35<br />
43-44<br />
18-20<br />
1<br />
Spannbreite Diplom und Bachelor. Quelle: HIS, <strong>Stifterverband</strong>/McKinsey