Hochschulbildungsreport 2020 - Stifterverband für die Deutsche ...
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Hochschul-Bildungs-Report <strong>2020</strong><br />
seitdem wächst <strong>die</strong> Anzahl der dualen Stu<strong>die</strong>ngänge<br />
sowohl dort als auch in anderen Bundesländern<br />
stark. Die Öffnung der Hochschulen für beruflich<br />
Qualifizierte ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung<br />
wurde im selben Jahr durch<br />
einen entsprechenden Beschluss der Kultusministerkonferenz<br />
eingeleitet. Auch hier ist seither ein<br />
positiver Trend zu be o bachten, wenngleich noch<br />
auf niedrigem Niveau.<br />
Anzahl aller Stu<strong>die</strong>ngänge in <strong>die</strong>ser Zeit ebenfalls<br />
von etwa 11.000 auf 15.000 Stu<strong>die</strong>ngänge<br />
deutlich angestiegen ist, blieb der Anteil der dualen<br />
Stu<strong>die</strong>ngänge an allen Stu<strong>die</strong>ngängen etwa<br />
konstant bei sechs Prozent.<br />
Von 2011 bis 2012 stieg <strong>die</strong> Anzahl der dualen<br />
Angebote noch einmal um über 50 Prozent auf<br />
mittlerweile rund 1.430 Stu<strong>die</strong>ngänge. Fast zwei<br />
1. Duale Stu<strong>die</strong>ngänge auf<br />
deutlichem Wachstumskurs<br />
Die Zahl der Stu<strong>die</strong>renden in dualen Stu<strong>die</strong>ngängen<br />
hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen:<br />
Duale Stu<strong>die</strong>ngänge verzeichnen bei<br />
den Stu<strong>die</strong>nanfängern jährliche Wachstumsraten<br />
von durchschnittlich 15 Prozent. Während 2008<br />
noch knapp 42.000 Stu<strong>die</strong>rende in einem dualen<br />
Stu<strong>die</strong>ngang eingeschrieben waren, hat sich ihre<br />
Zahl im Jahr 2011 bereits auf 61.000 Stu<strong>die</strong>rende<br />
erhöht. Ihr Anteil an allen Stu<strong>die</strong>renden betrug<br />
damit 2,6 Prozent im Jahr 2011; bei den Stu<strong>die</strong>renden<br />
im ersten Hochschulsemester lag der Anteil<br />
im selben Jahr bereits bei vier Prozent.<br />
Die Angebote sprechen offensichtlich Bedürfnisse<br />
an, denen Hochschulen bislang nicht in<br />
ausreichendem Maße gerecht wurden. In den<br />
dualen Stu<strong>die</strong>ngängen wird dem Wunsch der<br />
Stu<strong>die</strong>renden nach mehr Praxisorientierung des<br />
Studiums entsprochen. Zugleich ist über <strong>die</strong><br />
Ausbildungsvergütung und hohe Übernahmequoten<br />
von etwa 80 Prozent von vorneherein ein<br />
hohes Maß an Arbeitsplatzsicherheit gegeben.<br />
Auch für <strong>die</strong> beteiligten Unternehmen bieten<br />
sich viele Vorteile: Die neuen Stu<strong>die</strong>ngänge weisen<br />
sehr niedrige Abbruchquoten auf, erlauben<br />
eine frühzeitige Fachkräftesicherung auch für<br />
anspruchsvollere Positionen und bieten neue<br />
Anknüpfungspunkte für Kooperationen mit den<br />
jeweiligen Partnerhochschulen.<br />
Ebenso wie <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden ist auch <strong>die</strong> Zahl<br />
der dualen Stu<strong>die</strong>ngänge in den vergangenen<br />
Jahren stetig gestiegen. Sie wuchs zwischen 2007<br />
und 2011 um durchschnittlich neun Prozent<br />
jährlich von 666 auf 929 Stu<strong>die</strong>ngänge. Da <strong>die</strong><br />
Erheblicher Anstieg der Stu<strong>die</strong>rendenzahl<br />
in dualen Stu<strong>die</strong>ngängen<br />
Abb. 1<br />
Stu<strong>die</strong>nanfänger in dualen Stu<strong>die</strong>ngängen<br />
(1. Hochschulsemester)<br />
Anzahl 2008 2009 2010 2011<br />
13.943<br />
15.139<br />
+15 % p. a.<br />
15.740<br />
20.952<br />
Anteil aller<br />
in Prozent 3,5 3,6 3,5 4,0<br />
Stu<strong>die</strong>rende in dualen Stu<strong>die</strong>ngängen<br />
Anzahl 2008 2009 2010 2011<br />
41.831<br />
48.647<br />
+14 % p. a.<br />
53.176<br />
61.163<br />
Anteil aller<br />
in Prozent 2,1 2,3 2,4 2,6<br />
Quelle: BIBB, Statistisches Bundesamt, <strong>Stifterverband</strong>/McKinsey