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Die asymptotische Verteilung des Likelihood-Quotienten-Tests für ...

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12 Kapitel 2: Notationen und Grundlagen<br />

2.3 <strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong>-Prinzip<br />

Das <strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong>-Prinzip stellt <strong>für</strong> parametrische Familien von <strong>Verteilung</strong>en eine<br />

Methode bereit, um auf Parameterkonstellationen zu testen. Ein LQ-Test <strong>für</strong> unabhängig,<br />

identisch verteilte Zufallsvariablen lässt sich wie folgt konstruieren. X 1 , . . . , X n seien unabhängige,<br />

identisch verteilte Zufallsvariablen mit Dichte f im stetigen Fall, bzw. Wahrscheinlichkeitsfunktion<br />

f im diskreten Fall. Angenommen, f hängt vom Parameter θ ∈ R d<br />

ab, dann ist die <strong>Likelihood</strong>funktion <strong>für</strong> feste Stichprobe x 1 , . . . , x n gegeben durch<br />

L n (θ) =<br />

n∏<br />

f(x i , θ).<br />

i=1<br />

Es sei ein Testproblem H 0 : θ ∈ Θ 0 vs. H 1 : θ ∈ Θ 1 mit disjunkter Hypothese und Alternative<br />

und Θ = Θ 0 ∪ Θ 1 angenommen, dann ist der <strong>Likelihood</strong>-Quotient gegeben durch<br />

λ n = sup θ∈Θ 0<br />

L n (θ)<br />

sup θ∈Θ L n (θ) .<br />

Im Folgenden wird λ = λ 1 verwendet. Wenn der unbekannte wahre Wert im Parameterraum<br />

der Hypothese liegt, wird der <strong>Likelihood</strong>-Quotient <strong>für</strong> wachsen<strong>des</strong> n gegen 1 gehen,<br />

sonst gegen 0. Somit kann der <strong>Likelihood</strong>-Quotient als konsistente <strong>Tests</strong>tatistik <strong>für</strong> das oben<br />

genannte Testproblem verwendet werden. In einigen Fällen kann die exakte <strong>Verteilung</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong> unter der Hypothese bestimmt werden. In anderen Fällen bestimmt<br />

man die <strong>asymptotische</strong> <strong>Verteilung</strong> von −2 log λ n . Hierbei ist die Approximation durch die<br />

<strong>asymptotische</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>für</strong> kleine Stichproben zu überprüfen, ob diese zu zufrieden stellenden<br />

Ergebnissen führen, d.h. das Niveau also eingehalten wird.<br />

Das <strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong>-Prinzip überträgt sich in analoger Weise auf k unabhängige Stichproben.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Likelihood</strong>funktion ist dann das Produkt der <strong>Likelihood</strong>funktionen der einzelnen<br />

Stichproben und der Hypothesenraum ist Teilmenge <strong>des</strong> gemeinsamen Parameterraumes.<br />

Beispiel 2.2 (Normalverteilung). Seien die Beobachtungen multivariat normal verteilt<br />

mit Erwartungswert θ ∈ R d und bekannter Kovarianzmatrix Σ. Der empirische Mittelwert ¯X<br />

ist nach Brown (1986, Kapitel 1) eine suffiziente Statistik <strong>für</strong> θ. Da ¯X ∼ N (θ, n −1 Σ) gilt, ist<br />

es somit ausreichend, den Fall mit Stichprobenumfang 1 zu behandeln. Sei also x Beobachtung<br />

von X ∼ N (θ, Σ), dann gilt<br />

P Θ (x) := sup<br />

θ∈Θ<br />

(2π) −d/2 (det Σ) −1/2 e − 1 2 (x−θ)T Σ −1 (x−θ)<br />

= (2π) −d/2 (det Σ) −1/2 e −K Θ(x)/2 ,<br />

wobei K Θ (x) = inf θ∈Θ (x − θ) T Σ −1 (x − θ). Deshalb erhält man folgende vereinfachte Darstellung<br />

<strong>für</strong> den <strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong><br />

−2 log λ(x) = −2 log P Θ 0<br />

(x)<br />

P Θ (x)<br />

= K Θ0 (x) − K Θ (x).

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