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Die asymptotische Verteilung des Likelihood-Quotienten-Tests für ...

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4 Kaptitel 1: Einleitung<br />

von Lokationsmaßen, wie dem Mittelwert oder dem Median von diskreten und stetigen Kriterien,<br />

üblich. Folglich sind Diskrepanzmaße, wie Differenz der Mittelwerte, standardisierte<br />

Differenz der Mittelwerte oder Quotient der Mittelwerte, geläufig. Bezeichne δ ein Diskrepanzmaß<br />

so, dass δ > 0 im Fall von additiver Diskrepanz (z.B. Differenz der Mittelwerte)<br />

und δ > 1 im Fall von multiplikativer Diskrepanz (z.B. Quotient der Mittelwerte) zur Unterlegenheit<br />

von der Testtherapie gegenüber der Referenztherapie korrespondiert, dann ist die<br />

Hypothese <strong>des</strong> Nicht-Unterlegenheitstests mit Nicht-Unterlegenheitsmarge ∆ gegeben durch<br />

H 0 : δ ≥ ∆ vs. H 1 : δ < ∆ . (1.1)<br />

<strong>Die</strong> Nicht-Unterlegenheitsmarge ∆ ist die negative Abweichung der Testtherapie gegenüber<br />

der Referenztherapie, die aus klinischen Gesichtspunkten noch akzeptabel ist. Für die Differenz<br />

und die standardisierte Differenz der Mittelwerte gilt <strong>für</strong> δ = 0 Gleichheit der beiden<br />

Gruppen und folglich wird ∆ > 0 gewählt. Da <strong>für</strong> den <strong>Quotienten</strong> der Mittelwerte bei δ = 1<br />

Gleichheit gilt, wird hier entsprechend ∆ > 1 gewählt. Es findet aktuell eine umfassende Diskussion<br />

über die Spezifizierung der Nicht-Unterlegenheitsmarge statt. Eine allgemeine Regel<br />

kann hier jedoch nicht formuliert werden. <strong>Die</strong> Marge hängt von klinischen Aspekten wie der<br />

Indikation oder dem Kriterium ab und ist somit von entsprechenden Spezialisten oder anhand<br />

früherer klinischer Studien zu bestimmen. Ein Überblick über die aktuelle Diskussion wird<br />

zum Beispiel von Lange und Freitag (2005) gegeben. <strong>Die</strong> Fragestellung der Spezifizierung der<br />

Nicht-Unterlegenheitsmarge soll hier jedoch nicht weiter verfolgt werden.<br />

Wird die Spezifizierung <strong>des</strong> Testproblems als gegeben angenommen, umfasst der nächste<br />

Schritt die Planung der Stichprobenumfänge in Test- und Referenzgruppe. Hierbei ist aus<br />

ökonomischer Sicht eine Reduzierung <strong>des</strong> Gesamtstichprobenumfangs anzustreben. Dem entgegen<br />

steht die Anforderung, den Fehler zweiter Art unter einem vorgegebenen Niveau zu<br />

halten. Da<strong>für</strong> müssen die Stichprobenumfänge so groß zu gewählt werden, dass eine vorgegebene<br />

Power (1 − Fehler zweiter Art) erreicht wird. Es stellt sich die Frage, ob die Stichprobenaufteilung<br />

in die beiden Gruppen Einfluss auf den benötigten Gesamtstichprobenumfang<br />

nimmt. Wenn ja, welche Aufteilung führt zum minimal benötigten Gesamtstichprobenumfang?<br />

Um eine Fallzahlplanung durchführen zu können, wird die <strong>Verteilung</strong> der <strong>Tests</strong>tatistik<br />

unter der Hypothese H 0 und unter der Alternative H 1 benötigt. In Kapitel 3 werden exemplarisch<br />

<strong>für</strong> zwei normalverteilte Stichproben exakte Nicht-Unterlegenheitstests <strong>für</strong> die oben<br />

erwähnten, geläufigen Dispkrepanzmaße konstruiert und die Fallzahlplanung diskutiert. Es<br />

werden Fallzahlformeln zur Bestimmung der minimal benötigten Fallzahlen angegeben und<br />

optimale Fallzahlaufteilungen auf die Stichproben berechnet.<br />

<strong>Die</strong> präsentierten Fragestellungen zur Planung eines Nicht-Unterlegenheitstests stellen zusammen<br />

mit der Tatsache, dass sich nicht bei allen Testproblemen <strong>Tests</strong>tatistiken mit bekannten<br />

<strong>Verteilung</strong>en unter der Hypothese H 0 und unter der Alternative H 1 finden lassen, die Motivation<br />

<strong>für</strong> das Kernstück dieser Arbeit dar. Als Lösung hierzu wird der <strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong>-<br />

Test betrachtet, der <strong>für</strong> parametrische Familien von <strong>Verteilung</strong>en eine Methode bereitstellt,<br />

auf Parameterkonstellationen zu testen. Ziel ist es <strong>für</strong> allgemeine Hypothesenräume die <strong>asymptotische</strong><br />

<strong>Verteilung</strong> der <strong>Likelihood</strong>-<strong>Quotienten</strong>-Statistik unter der Hypothese und der Alternative<br />

zu berechnen und so die Konstruktion eines Testes sowie eine Fallzahlplanung zu<br />

ermöglichen. <strong>Die</strong> Arbeit beschränkt sich nicht auf den Zwei-Stichprobenfall, sondern betrachtet<br />

allgemeine Hypothesenräume, die Teilmengen eines gemeinsamen Parameterraumes von k

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