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Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

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sich dicht an dicht stehende, hohe, längliche Zellen mit prominenten<br />

stäbchenförmigen Kernen. Die Kerne sind parallel angeordnet mit vermehrt<br />

nachweisbaren Mitosen. Hochgradige Neoplasien sind architektonisch komplexer.<br />

Die zytologischen Atypien sind ausgeprägter <strong>und</strong> mit einem Polaritätsverlust der<br />

Kerne verb<strong>und</strong>en 3 .<br />

Hyperplastische Polypen sind klein, meist unter 0,5cm. Es sind Läsionen, die<br />

farblich häufig heller als die umgebende Schleimhaut imponieren. Histologisch<br />

charakteristisch sind die verlängerten, sägeblattartig-papillär gefalteten Krypten<br />

mit kleinen basalständigen Kernen ohne zytologische Atypien. Die Becherzellen<br />

sind häufig vergrößert. In Untersuchungen lässt sich eine verlängerte<br />

Proliferationszone, die über die mittleren Kryptenabschnitte hinaus bis zur<br />

Kryptenöffnung reicht, nachweisen. Die Zellreifung zeigt einen geordneten, aber<br />

verzögerten Ablauf.<br />

Sie stellen im Gegensatz zu Adenomen keine Präkanzerose dar.<br />

Molekularbiologische Untersuchungsergebnisse zeigen jedoch, dass klonale<br />

genetische Veränderungen vorliegen können <strong>und</strong> phänotypisch eine milde Form<br />

der Mikrosatelliteninstabilität in hyperplastischen Polypen nachweisbar sind 4 .<br />

„Serrated adenomas“ wurden erstmals 1990 beschrieben 5 . Sie sind eine<br />

Sonderform der gemischt adenomatös hyperplastischen Polypen. Charakteristisch<br />

sind die für hyperplastische Polypen typische Kryptenarchitektur sowie die für<br />

Adenome typischen zytologischen Merkmale der Dysplasie. Diese können<br />

nebeneinander innerhalb derselben Krypte vorliegen.<br />

Im Hinblick auf ihre Histogenese wird angenommen, dass die „serrated<br />

adenomas“ von differenzierteren Zellen innerhalb der Krypten ausgehen als die<br />

klassischen Adenome. „Serrated adenomas“ gelten als Vorstufe für Neoplasien<br />

<strong>und</strong> sind somit als Präkanzerose zu definieren. Ihr Entartungspotential entspricht<br />

dem der Adenome 6, 7 .<br />

Hamartöse Polypen, wie sie beim Peutz-Jeghers-Syndrom vorkommen, sind<br />

makroskopisch den epithelialen Polypen ähnlich. Histologisch sind hamartöse<br />

Polypen durch die simultane Proliferation von glatten Muskelfasern <strong>und</strong> Epithel<br />

gekennzeichnet. Ihr Wachstumsmuster zeigt eine baumartige Verzweigung. Die<br />

Krypten <strong>und</strong> Villi der Darmschleimhaut wirken dabei unterschiedlich lang.<br />

Hamartöse Polypen können dysplastische Veränderungen entwickeln, die denen<br />

der Adenome häufig ähnlich sehen. Eine maligne Transformation zum Karzinom<br />

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