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Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

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1.2.5. Screening-Untersuchungen beim sKRK<br />

Dem Screening <strong>des</strong> sKRK liegen in Deutschland die sogenannten S3 Leitlinien<br />

zugr<strong>und</strong>e, die im Jahre 2004 in ihrer aktuellen Fassung publiziert sind 154 . Mit der<br />

Darmkrebsvorsorge für die asymptomatische Bevölkerung sollte ab dem Alter von<br />

50 Jahren begonnen werden. Als Standardverfahren gilt die Koloskopie, sie ist der<br />

Sigmoidoskopie überlegen. Bei Personen, die sich einem Koloskopie-Sreening<br />

unterziehen, erübrigt sich das FOBT-Screening. Lehnt ein Patient das Koloskopie-<br />

Screening ab, sollte eine Sigmoidoskopie alle fünf Jahre sowie ein jährlicher FOBT<br />

durchgeführt werden. Wird von einem Patienten jegliches endoskopisches<br />

Screeningverfahren abgelehnt, ist die jährliche FOBT Testung durchzuführen. Hat<br />

eine Person einen positiven FOBT Test, sollte dieser nicht kontrolliert werden,<br />

sondern eine Koloskopie folgen. Andere Screeningverfahren (CT-Kolonographie,<br />

MRT-Kolonographie) als die Koloskopie, Sigmoidoskopie <strong>und</strong> die FOBT können<br />

derzeit nicht empfohlen werden. Eine hohe Akzeptanz <strong>des</strong> Screening-Programms<br />

ist Voraussetzung für die Senkung von Inzidenz <strong>und</strong> Mortalität <strong>des</strong> kolorektalen<br />

Karzinoms. Eine obere Altersbegrenzung für das Screening kann bei steigender<br />

Lebenserwartung nicht gegeben werden. Hier erscheint eine individuelle<br />

Entscheidung unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen angezeigt.<br />

Die Studie von Imperiale et al., in der zur Vorsorge eine komplette Koloskopie<br />

durchgeführt wurde, konnte zeigen, dass ein sKRK bei Menschen zwischen 40<br />

<strong>und</strong> 49 Jahren sehr selten ist 43 .<br />

Die Wertigkeit von Tumormarkern beim kolorektalen Karzinom wird seit vielen<br />

Jahren kontrovers diskutiert. Das Carcino-embryonale Antigen (CEA) ist ein<br />

komplexes Glycoprotein, welches weltweit in der Diagnostik, Nachsorge <strong>und</strong><br />

Therapiekontrolle <strong>des</strong> sKRK angewandt wird. In einer Vielzahl von Studien konnte<br />

gezeigt werden, dass die Sensitivität dieses Testverfahrens weder geeignet ist,<br />

eine Primärdiagnose zu stellen noch lokale Rezidive oder distante Metastasen zu<br />

detektieren 44-50 . Dies unterstreicht die Notwendigkeit zur Definition neuer<br />

biologischer Marker für das sKRK.<br />

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