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Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

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als Aktivator der T-Zell Faktor 4 (tcf-4) abhängigen Transkription zu einer<br />

gesteigerten Expression der Zellzyklusregulatoren Cyclin D, MMP-7 <strong>und</strong> c-myc<br />

führt. Die Bedeutung von ß-Catenin im Rahmen der Karzinogenese <strong>und</strong> das<br />

onkogene Potential dieses Polypeptids wurde in verschiedenen „in vitro“ Modellen<br />

<strong>und</strong> tierexperimentellen Studien belegt 64-66 . Beim sKRK konnte eine Akkumulation<br />

von ß-Catenin nach Inaktivierung <strong>des</strong> APC Gens nachgewiesen werden.<br />

Durch Mutation im APC-Gen kommt es zur Synthese eines verkürzten APC-<br />

Proteins. Durch die Verkürzung fehlt die regulierende Domäne <strong>des</strong> ß-Catenins.<br />

Der ß-Cateninspiegel steigt in den Zellen an. Es kann zu einem unkontrollierten<br />

Wachstum von Epithelzellverbänden kommen, die sich klinisch als Adenome<br />

manifestieren. Mittlerweile sind über 800 solcher Mutationen <strong>des</strong> APC-Gens<br />

definiert (APC-Mutationsdatenbank: www.perso.curie.fr/Thierry.Soussi). Die<br />

häufigsten Mutationen werden für Kodon 1061 <strong>und</strong> Kodon 1309 beschrieben 67-70 .<br />

Im Gegensatz zum HNPCC ist bei der FAP eine Genotyp-Phänotyp Beziehung<br />

sowohl in Bezug auf Schweregrad als auch auf Ausbildung extrakolischer<br />

Manifestationsformen nachweisbar. Bis zum Kodon 74 (Exon 1 <strong>und</strong> 2) sind bisher<br />

keine Mutationen beschrieben. Mutationen im Bereich <strong>des</strong> Kodons 77-157 führen<br />

meist zu einer abgeschwächten Form der FAP („attenuated“ FAP, s. Seite 24).<br />

Mutationen der Kodons 168-1554 determinieren das klassische Bild der FAP 71 .<br />

Ein besonders stark ausgeprägtes Polypenwachstum mit mehr als 5000<br />

Darmpolypen wurde bei Patienten beobachtet, die eine Mutation im Bereich der<br />

Kodons 1250-1330 aufweisen. Bei Patienten mit Mutationen außerhalb dieses<br />

Bereichs wurden nur 1000-2000 Adenome in den Darmpräparaten gezählt 72 .<br />

Besonderer Beachtung gilt hierbei der Mutation im Kodon 1309. Sie führt zu einem<br />

besonders schweren Krankheitsverlauf. Die Polyposis manifestiert sich<br />

durchschnittlich 10 Jahre früher <strong>und</strong> betroffene Patienten erkranken konsekutiv 10<br />

Jahre früher am FAP Karzinom 56 .<br />

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