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Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

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5.1.2. Massenspektrometrische Identifikation potentieller Markerproteine zur<br />

Differenzierung „normal versus disease“<br />

Ziel war es, diejenigen Proteine zu identifizieren, die für das gruppenspezifische<br />

Expressionsmuster verantwortlich sind. Hierbei zeigten 112 Polypeptide statistisch<br />

signifikante Expressionsunterschiede, von denen 72 mittels Massenspektrometrie<br />

erfolgreich identifiziert werden konnten. Insgesamt 46 Proteine waren isoliert <strong>und</strong><br />

exklusiv in den Karzinomen <strong>und</strong> Metastasen überexprimiert.<br />

Die identifizierten Proteine (Tab.4) lassen sich verschiedenen funktionellen<br />

Gruppen zuordnen. Die erste Gruppe beinhaltet den Zellzyklus regulierende<br />

Proteine, wie zum Beispiel „elongation factor 1“, „proliferation associated Protein<br />

2G4“ <strong>und</strong> „translation initiation factor“, die allesamt den Proliferationsstatus der<br />

Neoplasien widerspiegeln.<br />

Eine weitere Gruppe umfasst Proteine, die den zellulären Stoffwechsel<br />

beeinflussen, wie zum Beispiel „3,2-Transenoyl-CoA Isomerase“, „Succinat<br />

Dehydrogenase“ <strong>und</strong> „5-Lipooxygenase“. Sie weisen auf eine erhöhte<br />

metabolische Aktivität innerhalb maligner Zellen hin 116 .<br />

Eine dritte Gruppe mit erhöhtem Expressionsmuster in Karzinomen <strong>und</strong><br />

Metastasen beinhaltet Proteine der „heat shock“ Familie (HS), beispielsweise „HS<br />

cognate 71“ <strong>und</strong> „HS Protein 27“ (HSP). HS Proteine sind intrazelluläre<br />

Polypeptide, die durch verschiedene Stressoren wie Temperatur, Infektion <strong>und</strong><br />

Neoplasien in ihrer Expression rasch beeinflusst werden können. Ihre Freisetzung<br />

wird als mutmaßliches zelluläres Gefahrensignal betrachtet, da sie helfen, die<br />

strukturelle <strong>und</strong> metabolische Integrität der Zelle aufrecht zu erhalten.<br />

Verschiedene Berichte zum Thema Immuntherapie mittels Krebsvakzine,<br />

basierend auf den HS Proteinen sind bereits für das Nierenzellkarzinom <strong>und</strong> das<br />

Melanom veröffentlicht 130-133 .<br />

Eine vierte Gruppe von Polypeptiden, die in Karzinomen <strong>und</strong> Metastasen<br />

überexprimiert waren, besteht aus strukturellen Proteinen. In der vorliegenden<br />

Arbeit war eine Verlagerung in der Zytokeratinexpression von CK7, CK8, CK18<br />

<strong>und</strong> CK19 zu beobachten. CK7, CK8, CK18 <strong>und</strong> CK19 sind in Normalschleimhaut<br />

<strong>und</strong> Polypen vermehrt vorhanden. Zytokeratin CK20 war in den Karzinomen<br />

überexprimiert. Dies steht im Einklang mit immunhistochemischen<br />

Untersuchungen, bei denen CK7 <strong>und</strong> CK20 als Marker zur Unterscheidung<br />

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