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Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

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zwischen dem primären Ovarialkarzinom (CK7+ / CK20-) <strong>und</strong> kolorektalen<br />

Karzinomen (CK7- / CK20+) genutzt wurden 134 . So hat CK20 als Markerprotein<br />

für kolorektale Karzinome Eingang in die klinische Routinediagnostik gef<strong>und</strong>en.<br />

In dieser Arbeit konnte eine verminderte Expression der Proteine Actin1, Actin2<br />

<strong>und</strong> Tropomyosin1 in den malignen Zellen nachgewiesen werden. Diese<br />

Transformation führt, übereinstimmend mit Ergebnissen an Zelllinien, zu einer<br />

Fos-induzierten Dysregulation von Genen, die für das Microfilament-assoziierte-<br />

Protein kodieren 135 . Eine Down-Regulation der Tropomyosin Isoformen 1-3 wurde<br />

ebenfalls an Mammakarzinomgewebe festgestellt 116 .<br />

Bezüglich der unterschiedlichen Expression von primären kolorektalen<br />

Karzinomen <strong>und</strong> kolorektalen Lebermetastasen ist in der vorliegenden Arbeit ein<br />

signifikanter Unterschied in der Expression <strong>des</strong> Hepatozellulären-Karzinomassoziierten<br />

Antigens 66 detektiert worden. Dieses 70kDa Protein gehört zu einer<br />

Familie von Proteinen, die in verschiedenen anderen Karzinomentitäten wie<br />

Hodenkrebs, Brochialkarzinom <strong>und</strong> hepatozellulären Karzinom überexprimiert<br />

werden 136 .<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die 2-DE basierte Proteomanalyse in Verbindung mit<br />

massenspektrometrischer Proteinidentifizierung ein effizientes Verfahren zur<br />

Detektion von Biomarkern an kolorektalem Karzinomgewebe darstellt <strong>und</strong> eine<br />

Reihe gut definierter Marker mit diagnostischem Potential hervorbringen kann.<br />

Obwohl diese Marker vor ihrer routinemäßigen Nutzung in der Klinik validiert<br />

werden müssen, deuten sie darauf hin, dass zelluläre Proteommuster in der<br />

Diagnostik angewendet <strong>und</strong> angepasste individuelle Therapien entworfen werden<br />

können.<br />

5.2. Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP)<br />

Im zweiten Teil dieser Arbeit ist das Proteinexpressionsmuster <strong>des</strong> sKRK mit dem<br />

der Familiären Adenomatösen Polyposis (FAP) verglichen worden. Trotz <strong>des</strong><br />

technischen Fortschrittes der Medizin werden hereditäre kolorektale Karzinome<br />

häufig erst in einem späten Krankheitsstadium entdeckt <strong>und</strong> therapiert. Besonders<br />

häufig tritt dies bei Patienten mit fehlender Familienanamnese oder misslungener<br />

genetischer Testung auf. Friedl et al. konnten an einem großen Patientengut<br />

zeigen, dass bei etwa 40% der Patienten mit klinisch manifester FAP kein<br />

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