30.08.2014 Aufrufe

Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

Hereditäre Tumorsyndrome des Kolons und Rektums

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ist somit möglich. Die Häufigkeit der malignen Entartung ist im Vergleich zu der<br />

<strong>des</strong> Adenoms jedoch gering.<br />

Juvenile Polypen treten gehäuft im Dickdarm auf. Ihre Größe variiert zwischen 0,5<br />

<strong>und</strong> 5cm. Makroskopisch sind sie in der Regel r<strong>und</strong>lich mit einem rötlich grauen<br />

Mukosaüberzug. Histologisch fallen sie durch ein prominentes Stroma sowie durch<br />

mit Schleim gefüllte Zysten auf. An der Oberfläche der Polypen zeigen sich<br />

erosive Epitheldefekte, die Krypten wirken dilatiert. Im Gegensatz zu den Peutz-<br />

Jeghers Polypen findet man histologisch nur vereinzelt glatte Muskelzellen 8 . Auch<br />

juvenile Polypen können sich über Jahre dysplastisch transformieren <strong>und</strong> zum<br />

invasiven Karzinom entwickeln.<br />

1.2. Das sporadische kolorektale Karzinom (sKRK)<br />

Bei den malignen kolorektalen Tumoren handelt es sich in etwa 90% um<br />

Adenokarzinome, die sich aus gutartigen Adenomen entwickeln. Dem<br />

Adenokarzinom <strong>des</strong> Dickdarmes kommt eine besondere Bedeutung zu, da es sich<br />

um den häufigsten Tumor <strong>des</strong> Gastrointestinaltraktes handelt. Diese Entität hat bei<br />

rechtzeitiger Diagnosestellung <strong>und</strong> Behandlung eine günstige Prognose. Seltenere<br />

Entitäten wie das Plattenepithelkarzinom <strong>des</strong> Analkanals, das Leiomyosarkom,<br />

maligne Karzinoide <strong>und</strong> maligne Melanome stellen prognostisch ungünstigere<br />

Tumoren dar <strong>und</strong> müssen vom Adenokarzinom abgegrenzt werden.<br />

1.2.1. Epidemiologie <strong>des</strong> sKRK<br />

In den Industrieländern ist das sKRK die dritthäufigste malignomrelatierte<br />

To<strong>des</strong>ursache. Etwa 945.000 Neuerkrankungen werden jährlich weltweit vermutet<br />

9 . Dies entspricht etwa 9,4% aller neu auftretenden Karzinome 10 . Das sKRK ist<br />

mit etwa 85.000 Neuerkrankungen pro Jahr eines der häufigsten Karzinome in der<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland. In den USA liegt das „Lifetime“ Risiko, an einem<br />

sKRK zu erkranken, bei 6% 11 . Die Inzidenz <strong>des</strong> sKRK ist in den westlichen<br />

Industrieländern größer. Die Inzidenzrate war 31 von 100.000 im Jahre 1995,<br />

während sie 1985 noch bei 38 von 100.000 lag. Begründet wird dieser Rückgang<br />

mit einer intensivierten Vorsorge sowie dem konsequenten Abtragen<br />

nachgewiesener Polypen 12, 13 . Die geographischen Unterschiede bezüglich der<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!