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Geschäftsbericht 2012 [PDF, 13 MB] - Zelisko

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40<br />

findet man zu einer solchen<br />

Ausrichtung in einem weltweit<br />

tätigen Konzern, der<br />

viele Kulturen vereint<br />

Julia Thiele-Schürhoff: Das Wichtigste<br />

war für uns, dass die Werte nicht<br />

von einem kleinen Personenkreis<br />

bestimmt, sondern von vielen<br />

Kollegen gemeinsam erarbeitet<br />

wurden. Insgesamt waren mehr als<br />

100 Mitarbeiter aus über 20 Ländern<br />

daran beteiligt. Dadurch wurde ein<br />

breiter und vielfältiger Erfahrungsschatz<br />

zusammengetragen. Es<br />

wurde sehr offen kommuniziert und<br />

diskutiert und damit ein grundlegender<br />

Bewusstseinsprozess<br />

angestoßen. Dieser Prozess machte<br />

nach und nach immer deutlicher,<br />

wo wir als „Knorr-Bremse Familie“<br />

her kommen und was uns gemeinsam<br />

antreibt.<br />

Dr. Marc Pastowsky: Dieser Offenheit<br />

entspricht, dass der Findungsprozess<br />

ein echter Dialog war, bei dem<br />

wir viel gelernt haben – auch über<br />

uns selbst. So versteht man etwa<br />

unter „Passion“ in den USA etwas<br />

anderes als in China, und das<br />

wiederum unterscheidet sich von<br />

dem, was wir in Deutschland mit<br />

„Leidenschaft“ verbinden. Im<br />

Hinblick auf Knorr-Bremse hat sich<br />

jedoch herauskristallisiert, dass es<br />

trotz aller kulturellen Unterschiede<br />

verbindende Elemente gibt, die den<br />

Kern unseres Unternehmens<br />

ausmachen, um den wir letztlich alle<br />

rotieren. Die Werte ergeben dabei<br />

nicht EIN fest vorgegebenes Bild. Sie<br />

sind vielmehr Orientierungspunkte,<br />

innerhalb derer wir uns bewegen,<br />

ein Rahmen mit individuellem<br />

Interpretationsspielraum.<br />

Welche Schritte und Prozesse<br />

haben Sie bis zur Implementierung<br />

der neuen Werte<br />

durchlaufen<br />

Julia Thiele-Schürhoff: Im Wesentlichen<br />

gab es drei Workshops, begleitet<br />

von vielen Einzel- und Gruppengesprächen<br />

mit internationalen<br />

Führungskräften beider Unternehmensbereiche.<br />

Im ersten Workshop<br />

haben wir uns mit unseren<br />

bisherigen Erfolgsfaktoren auseinandergesetzt,<br />

gewissermaßen mit<br />

unserem Erbe. Als Nächstes haben<br />

wir uns gefragt, vor welchen<br />

Herausforderungen wir in Zukunft<br />

stehen und welches Wertesystem<br />

uns bei der Bewältigung helfen<br />

kann. Die Ergebnisse wurden in<br />

einem dritten Workshop mit dem<br />

Vorstand diskutiert. Auch mein<br />

Vater, Heinz Hermann Thiele,<br />

brachte sich als Firmeneigentümer<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender in<br />

den Findungsprozess mit ein, bevor<br />

wir abschließend die fünf Kernwerte<br />

verabschiedet haben. Bis zum<br />

Start der unternehmensweiten<br />

Kommunikation haben wir für den<br />

gesamten Prozess rund ein Jahr<br />

gebraucht.<br />

Dr. Marc Pastowsky: Bei unserem<br />

Findungsprozess haben wir uns im<br />

Übrigen auf kein vorgegebenes<br />

Schema oder eine spezielle<br />

Methode gestützt oder die Aufgabe<br />

an Berater delegiert. Natürlich<br />

haben wir uns professionell<br />

begleiten lassen und externe<br />

Moderatoren hinzugezogen. Das<br />

eigentliche Ringen aber um die<br />

Inhalte und Akzente, die wir setzen<br />

wollten, hat intern stattgefunden,<br />

weil wir davon überzeugt waren,<br />

dass wir hier selbst gefordert sind.<br />

Daher haben wir das Projekt<br />

„Corporate DNA“ selbst aufgesetzt<br />

und mit einem eigenen Projektteam<br />

die Inhalte erarbeitet. Wir hatten ein<br />

Ziel vor Augen, nicht aber ein<br />

bereits vorgegebenes Ergebnis.<br />

Julia Thiele-Schürhoff: Ja, das war<br />

ein ehrlicher konstruktiver Austausch,<br />

bei dem unsere Stärken und<br />

Schwächen offen angesprochen<br />

wurden. Deswegen richten die<br />

Werte auch Ansprüche an uns<br />

selbst und fordern dazu auf, etwa<br />

die Führungsleistung und die<br />

Zusammenarbeit weiter zu<br />

verbessern. Dieser motivierende<br />

Charakter war uns sehr wichtig,<br />

denn mit der Einführung der neuen<br />

Werte stoßen wir auch eine<br />

Entwicklung an.<br />

Die neuen Unternehmenswerte<br />

wurden im Frühjahr<br />

<strong>2012</strong> eingeführt. Wie haben<br />

Sie DIE WERTE weltweit an<br />

Ihre Mitarbeiter kommuniziert<br />

und wie waren die<br />

ersten Reaktionen<br />

Dr. Marc Pastowsky: Einerseits<br />

haben wir die neuen Werte über<br />

unsere klassischen internen Kanäle<br />

kommuniziert – über Mitarbeitermagazine,<br />

eine spezielle Wertebroschüre,<br />

Informationsveranstaltungen<br />

und Ähnliches. Mit unserem<br />

„Wertetag“, der am 12. Juni <strong>2012</strong> an<br />

allen Knorr-Bremse Standorten<br />

weltweit durchgeführt wurde,<br />

veranstalteten wir zudem einen<br />

„erlebbaren“ Kick-off. Wir wollten<br />

damit bei allen Mitarbeitern im<br />

gesamten Unternehmen den<br />

Prozess einer inhaltlichen Auseinandersetzung<br />

mit den neuen<br />

Unternehmenswerten starten: Was<br />

bedeuten die Werte für mich im<br />

Einzelnen Für die Abteilung Für<br />

die Abläufe im Unternehmen Alle<br />

Knorr-Bremse Mitarbeiter hatten an<br />

diesem Tag die Möglichkeit, im<br />

Rahmen abteilungsbezogener<br />

Workshops diese Fragen umfassend<br />

zu diskutieren – mit großem<br />

Freiraum bei der individuellen<br />

Ausgestaltung. Abgerundet wurde<br />

der Wertetag überall mit einem<br />

zusätzlichen Rahmenprogramm,<br />

das für eine angenehme, offene<br />

Atmosphäre sorgte. Das Feedback<br />

aus den einzelnen Regionen war

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