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Plakatieren verboten? – Ein kritischer Vergleich aktueller ...

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Der Mix aus Werbung und Information dient beiden Seiten: Den Werbern wie<br />

auch den Leuten. Dieses Kalkül berechnet schon Ernst Litfaß, als er sowohl etwa<br />

das Inserat-System in seiner Zeitung einführt, wie auch als kulturelle Informationen<br />

wie Theater-Kalender in seinen Medien integriert werden. Auf diese Weise ist<br />

sich Litfaß sicher, dass die Reklame von der Bevölkerung wohlwollend aufgenommen<br />

wird.<br />

Um diesem Prinzip noch mehr Kraft zu verleihen, erdenkt er weitere Medienformen<br />

wie die „Anschlagsäule“, die später nach ihm benannt wird. Auch damit inszeniert<br />

er eine Win-Win-Situation: Um das Wildplakatieren zu unterbinden, geht<br />

der damalige Polizeipräsident auf den Deal ein, Litfaß als einzigen Betreiber der<br />

Reklamesäulen zu beauftragen. Dieser vermietet so die Werbeflächen. Auch der<br />

Bau von Straßenmöbeln wie etwa öffentliche Pissoirs wird von der Bevölkerung<br />

gutgeheißen. Zwar gibt Litfaß für den Bau der Straßenmöbel Geld aus, spielt es<br />

aber durch die vermietete Reklamefläche wieder gewinnbringend ein.<br />

Das selbe Prinzip funktioniert auch 150 Jahre später: So buhlen Ströer, Wall und<br />

JCDecaux alle Jahre um die städtische Auftragsvergabe von Straßenmöbeln, die sie<br />

alsdann verpachten. Um Kunden zu gewinnen, die sich gerne mit Werbeformen<br />

wie einer vollverglasten Ganzstelle bis hin zu CityLight-Postern mit Bluetooth und<br />

interaktivem Stadtinformationssystem präsentieren wollen, ist der Kampf um die<br />

innovativste Werbung im vollen Gange. Und auch, um der wirtschaftlichen Misslage<br />

Herr zu werden, sind Innovationen gefragt.<br />

Der stetige Wandel ist ein generelles Problem, das sich bei der Werbeformen-Analyse<br />

und Erfassung der Trends beim Verfassen dieser Arbeit bemerkbar macht,<br />

denn nur was neu ist, ist werbewirksam. Die schnellen Innovationszyklen machen<br />

eine Beurteilung der Erfolge somit schwer.<br />

Auf der anderen Seite ist gerade der Output an Neuigkeiten in der Aussenwerbung<br />

und der Aussenmedien interessant, steht die Printbranche durch die Digitalität<br />

doch vor ungeahnten Möglichkeiten: Es öffnen sich Schnittstellen zur modernen<br />

Internetwelt auf, besonders in Hinsicht auf das mobile Internet. Unsere<br />

Gesellschaft wird immer mobiler und verbringt mehr Zeit in der Öffentlichkeit.<br />

Dieses kann die Printbranche mit der Verwendung von etwa QR-Codes, Bluetooth<br />

und Visual Tagging nutzen.<br />

PLAKATIEREN VERBOTEN – EIN KRITISCHER VERGLEICH AKTUELLER AUSSENWERBETECHNOLOGIEN<br />

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