de_fiber_optics_2010.pdf
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Grundlagen<br />
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2. Fasertypen<br />
2.1.7. Biegeradien<br />
Die Lichtwellenleiter können nur bis zu einem bestimmten Radius<br />
gebogen wer<strong>de</strong>n, ohne dass die Faser bricht. Die Glasfasern können<br />
bei bestimmter mechanischer Belastung reißen o<strong>de</strong>r ganz durchbrechen.<br />
Daher wird ein minimaler Biegeradius <strong>de</strong>finiert, bei <strong>de</strong>m<br />
eine hohe Wahrscheinlichkeit einer langen Lebensdauer besteht. Die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass die Faser bricht, hängt von Fertigungsparametern,<br />
<strong>de</strong>m Claddingdurchmesser und <strong>de</strong>r Verweildauer ab. Die<br />
Qualitätsprüfung erfolgt über <strong>de</strong>n so genannten Proof Test nach <strong>de</strong>m<br />
Faserzug, bei <strong>de</strong>m die Faser in einem engen Radius geführt und mit<br />
einer <strong>de</strong>finierten Kraft belastet wird.<br />
Als grobe Regel gilt: Der Biegeradius – die Kurve <strong>de</strong>r Einzelfaser –<br />
sollte nicht kleiner sein als <strong>de</strong>r Faktor 600 x dKern. Im Falle einer<br />
600-µm-Single-Faser beträgt <strong>de</strong>r minimale Biegeradius 36 cm.<br />
2.2. Signalübertragung in optischen Fasern<br />
Die Übertragung von Signalen mit großen Informationsinhalten<br />
(digitale o<strong>de</strong>r analoge Signale) erfor<strong>de</strong>rt beson<strong>de</strong>re Übertragungseigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Faser, um eine möglichst fehlerfreie Übertragung<br />
auch über längere Strecken und mit hoher Bandbreite zu erzielen.<br />
2.2.1. Dispersion und Profile<br />
Maßgebend für die Qualität <strong>de</strong>s optischen Übertragungssystems ist<br />
nicht nur die überbrückbare Streckenlänge, son<strong>de</strong>rn auch die Datenrate,<br />
die übertragen wer<strong>de</strong>n kann. Hohe Datenraten erfor<strong>de</strong>rn breitbandige<br />
Sen<strong>de</strong>- und Empfängerbauelemente, aber auch breitbandige LWL<br />
(nicht zu verwechseln mit <strong>de</strong>r optischen Bandbreite, die <strong>de</strong>n Bereich<br />
<strong>de</strong>r Lichtwellenlängen <strong>de</strong>finiert). Die Bandbreite im LWL wird durch<br />
die Dispersion begrenzt, d.h. dadurch, dass sich ein in <strong>de</strong>n LWL eingekoppelter<br />
Impuls während seiner Fortpflanzung im LWL verbreitert.<br />
Die Übertragungseigenschaft einer Faser wird im Wesentlichen durch<br />
die folgen<strong>de</strong>n Parameter bestimmt:<br />
Pulsverbreiterung (Dispersion) im LWL<br />
P ein<br />
100 %<br />
50 %<br />
0 %<br />
0<br />
t 1<br />
t<br />
Dispersion<br />
Bei Multimo<strong>de</strong>-Fasern charakterisiert das Bandbreitenlängenprodukt<br />
<strong>de</strong>r spezifischen Faser die jeweilige Übertragungseigenschaft. Für<br />
Gauß-förmige Impulse gilt:<br />
B*L ≈ 0,44 / Δt * L<br />
Bei Singlemo<strong>de</strong>-Fasern beobachtet man ebenfalls eine Verzerrung<br />
<strong>de</strong>r optischen Signale durch Streuung <strong>de</strong>r Laufzeit (Dispersion).<br />
Ursachen für die Dispersion sind:<br />
■■ Verringerung <strong>de</strong>r Flankensteilheit und Überlappung von Impulsen<br />
erhöhen die Bitfehlerrate und verringern die Bandbreite<br />
■■ Mo<strong>de</strong>ndispersion infolge unterschiedlicher Laufzeiten<br />
■■ Materialdispersion durch die Frequenzabhängigkeit <strong>de</strong>r Brechzahl<br />
(Sen<strong>de</strong>r emittiert nicht nur bei einer Wellenlänge); die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Wellenlängen breiten sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />
aus (Minimum bei ca. 1300 nm)<br />
■■ Profil-, Wellenleiter-, Polarisations- und chromatische Dispersion.<br />
Die chromatische Dispersion einer Singlemo<strong>de</strong>-Faser wird in<br />
ps/nm*km angegeben. Ihr Betrag ist von <strong>de</strong>r Wellenlänge abhängig<br />
und hat in Abhängigkeit vom Faser<strong>de</strong>sign beispielsweise um 1310 nm<br />
einen Nulldurchgang.<br />
Optischer Eingangsimpuls LWL<br />
Optischer Ausgangsimpuls<br />
L<br />
2 2 t – t1<br />
2<br />
L<br />
P aus<br />
100 %<br />
50 %<br />
0 %<br />
0<br />
t 2<br />
t<br />
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