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de_fiber_optics_2010.pdf

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Grundlagen<br />

250<br />

2. Fasertypen<br />

2.1.7. Biegeradien<br />

Die Lichtwellenleiter können nur bis zu einem bestimmten Radius<br />

gebogen wer<strong>de</strong>n, ohne dass die Faser bricht. Die Glasfasern können<br />

bei bestimmter mechanischer Belastung reißen o<strong>de</strong>r ganz durchbrechen.<br />

Daher wird ein minimaler Biegeradius <strong>de</strong>finiert, bei <strong>de</strong>m<br />

eine hohe Wahrscheinlichkeit einer langen Lebensdauer besteht. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass die Faser bricht, hängt von Fertigungsparametern,<br />

<strong>de</strong>m Claddingdurchmesser und <strong>de</strong>r Verweildauer ab. Die<br />

Qualitätsprüfung erfolgt über <strong>de</strong>n so genannten Proof Test nach <strong>de</strong>m<br />

Faserzug, bei <strong>de</strong>m die Faser in einem engen Radius geführt und mit<br />

einer <strong>de</strong>finierten Kraft belastet wird.<br />

Als grobe Regel gilt: Der Biegeradius – die Kurve <strong>de</strong>r Einzelfaser –<br />

sollte nicht kleiner sein als <strong>de</strong>r Faktor 600 x dKern. Im Falle einer<br />

600-µm-Single-Faser beträgt <strong>de</strong>r minimale Biegeradius 36 cm.<br />

2.2. Signalübertragung in optischen Fasern<br />

Die Übertragung von Signalen mit großen Informationsinhalten<br />

(digitale o<strong>de</strong>r analoge Signale) erfor<strong>de</strong>rt beson<strong>de</strong>re Übertragungseigenschaften<br />

<strong>de</strong>r Faser, um eine möglichst fehlerfreie Übertragung<br />

auch über längere Strecken und mit hoher Bandbreite zu erzielen.<br />

2.2.1. Dispersion und Profile<br />

Maßgebend für die Qualität <strong>de</strong>s optischen Übertragungssystems ist<br />

nicht nur die überbrückbare Streckenlänge, son<strong>de</strong>rn auch die Datenrate,<br />

die übertragen wer<strong>de</strong>n kann. Hohe Datenraten erfor<strong>de</strong>rn breitbandige<br />

Sen<strong>de</strong>- und Empfängerbauelemente, aber auch breitbandige LWL<br />

(nicht zu verwechseln mit <strong>de</strong>r optischen Bandbreite, die <strong>de</strong>n Bereich<br />

<strong>de</strong>r Lichtwellenlängen <strong>de</strong>finiert). Die Bandbreite im LWL wird durch<br />

die Dispersion begrenzt, d.h. dadurch, dass sich ein in <strong>de</strong>n LWL eingekoppelter<br />

Impuls während seiner Fortpflanzung im LWL verbreitert.<br />

Die Übertragungseigenschaft einer Faser wird im Wesentlichen durch<br />

die folgen<strong>de</strong>n Parameter bestimmt:<br />

Pulsverbreiterung (Dispersion) im LWL<br />

P ein<br />

100 %<br />

50 %<br />

0 %<br />

0<br />

t 1<br />

t<br />

Dispersion<br />

Bei Multimo<strong>de</strong>-Fasern charakterisiert das Bandbreitenlängenprodukt<br />

<strong>de</strong>r spezifischen Faser die jeweilige Übertragungseigenschaft. Für<br />

Gauß-förmige Impulse gilt:<br />

B*L ≈ 0,44 / Δt * L<br />

Bei Singlemo<strong>de</strong>-Fasern beobachtet man ebenfalls eine Verzerrung<br />

<strong>de</strong>r optischen Signale durch Streuung <strong>de</strong>r Laufzeit (Dispersion).<br />

Ursachen für die Dispersion sind:<br />

■■ Verringerung <strong>de</strong>r Flankensteilheit und Überlappung von Impulsen<br />

erhöhen die Bitfehlerrate und verringern die Bandbreite<br />

■■ Mo<strong>de</strong>ndispersion infolge unterschiedlicher Laufzeiten<br />

■■ Materialdispersion durch die Frequenzabhängigkeit <strong>de</strong>r Brechzahl<br />

(Sen<strong>de</strong>r emittiert nicht nur bei einer Wellenlänge); die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wellenlängen breiten sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

aus (Minimum bei ca. 1300 nm)<br />

■■ Profil-, Wellenleiter-, Polarisations- und chromatische Dispersion.<br />

Die chromatische Dispersion einer Singlemo<strong>de</strong>-Faser wird in<br />

ps/nm*km angegeben. Ihr Betrag ist von <strong>de</strong>r Wellenlänge abhängig<br />

und hat in Abhängigkeit vom Faser<strong>de</strong>sign beispielsweise um 1310 nm<br />

einen Nulldurchgang.<br />

Optischer Eingangsimpuls LWL<br />

Optischer Ausgangsimpuls<br />

L<br />

2 2 t – t1<br />

2<br />

L<br />

P aus<br />

100 %<br />

50 %<br />

0 %<br />

0<br />

t 2<br />

t<br />

www.leoni-<strong>fiber</strong>-<strong>optics</strong>.com

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