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de_fiber_optics_2010.pdf

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Grundlagen<br />

280<br />

4. Faserbün<strong>de</strong>l<br />

4.7. Lichtleitstäbe und Homogenisatoren<br />

Im Prinzip ist ein Lichtleitstab eine Einzelfaser mit einem <strong>de</strong>finierten<br />

größeren Durchmesser. Eingesetzt wer<strong>de</strong>n diese Stäbe, wenn <strong>de</strong>r<br />

Lichtleiter nicht flexibel sein muss. Häufige Anwendung ist dabei die<br />

Homogenisierung <strong>de</strong>s durch das Faserbün<strong>de</strong>l übertragenen Lichtes.<br />

4.8. Faserstäbe<br />

Faserstäbe sind Bildleiter mit größerem Durchmesser. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

dann eingesetzt, wenn <strong>de</strong>r Bildleiter nicht flexibel sein muss. Der<br />

einzelne Faserstab besteht aus einer Vielzahl miteinan<strong>de</strong>r verschmolzener<br />

Einzelfasern.<br />

4.9. Länge von Faserbün<strong>de</strong>ln<br />

Die Länge eines Lichtwellenleiterbün<strong>de</strong>ls kann in weiten Bereichen<br />

variieren. Sehr kurze Bauteile sind beispielsweise Lichtleitkegel, die<br />

man in <strong>de</strong>r Endoskopie einsetzt, o<strong>de</strong>r auch Homogenisatoren. Die<br />

maximale Länge eines Lichtwellenleiters wird durch die Transmissionsverluste<br />

im Kern bestimmt. Diese sind material- und wellenlängenabhängig.<br />

Längen bis 20 m sind verfügbar (für Details siehe<br />

Datenblätter).<br />

Die Transmissionsverluste wer<strong>de</strong>n durch die folgen<strong>de</strong> Exponentialgleichung<br />

gut beschrieben (Beer's Gesetz):<br />

Iout = Iin x exp(-α x l)<br />

Dabei be<strong>de</strong>utet Iin die Lichtintensität am Fasereintritt, Iout die<br />

Lichtintensität am Lichtleiter-Austritt, α die wellenlängenabhängige<br />

Absorptionskonstante und l die Lichtleiterlänge.<br />

4.10. Temperaturverhalten<br />

Generell wer<strong>de</strong>n die Fasern in die Endfassungen eingeklebt. Der<br />

Klebewerkstoff ist <strong>de</strong>r begrenzen<strong>de</strong> Faktor für die Temperaturbeständigkeit<br />

<strong>de</strong>s Lichtleiters. Für Hochtemperaturanwendungen bis<br />

400 °C wer<strong>de</strong>n heute schon Kleber auf Keramikbasis eingesetzt.<br />

Auch mit heißverschmolzenen Faseren<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n höhere Einsatztemperaturen<br />

ermöglicht.<br />

4.11. Druck<br />

Druck ist wichtig mit Hinblick auf Flüssigkeits-, Vakuum- und Druckbehälteranwendungen.<br />

Hier spielen wie<strong>de</strong>r die Fassungen und die<br />

Klebeprozesse eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle.<br />

4.12. Korrosion<br />

Die üblichen Lichtleiter-Materialien sind beständig gegen viele<br />

Flüssigkeiten und Gase. Das gilt beson<strong>de</strong>rs für Quarz. Dagegen muss<br />

auch hier mit Hinblick auf eine hohe Korrosionsbeständigkeit <strong>de</strong>r<br />

richtige Werkstoff für die Fassungen und Schutzschläuche ausgewählt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

4.13. Material<br />

Die einsetzbaren Materialien für Lichtwellenleiter müssen bestimmte<br />

physikalische Eigenschaften besitzen. Flexible Lichtleiter besitzen<br />

eine Bün<strong>de</strong>lstruktur, die durch das Ausziehen einer stabförmigen<br />

Vorform hergestellt wird. Weiterhin muss das Material selbst geringe<br />

Transmissionsverluste für <strong>de</strong>finierte Wellenlängen aufweisen.<br />

4.14. Glas<br />

Häufig verwen<strong>de</strong>t man Glas als Grundmaterial für Lichtwellenleiter.<br />

Da <strong>de</strong>r Begriff Glas einen sehr weiten Bereich von Materialien umfasst<br />

(anorganische Materialien, die sich in einem festen, amorphen<br />

Zustand befin<strong>de</strong>n), wer<strong>de</strong>n wir uns an dieser Stelle auf oxidische<br />

Gläser beschränken, wie sie beispielsweise in zahlreichen optischen<br />

Bauelementen zur Anwendung kommen.<br />

Der Hauptbestandteil <strong>de</strong>s Glases, das zur Lichtleitung benutzt wird,<br />

besteht aus SiO2. Zusätze sind zum Beispiel Boroxid und Phosphoroxid<br />

, sowie einer Vielzahl möglicher Metalloxi<strong>de</strong> wie Na2O, K2O,<br />

CaO, Al2O3, PbO, La2O3 etc.. Mit <strong>de</strong>n Zusätzen erreicht man eine<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r optischen Eigenschaften, wie zum Beispiel <strong>de</strong>r<br />

numerischen Apertur. Werte von 0,57 und höher sind dabei möglich.<br />

Die mo<strong>de</strong>raten Schmelztemperaturen von Mehrkomponentenglas<br />

erlauben wirtschaftliche Herstellungsmetho<strong>de</strong>n. Für flexible Faserbün<strong>de</strong>l<br />

verwen<strong>de</strong>t man Einzelfaserdurchmesser zwischen 30 und 100<br />

µm. Den kleinsten Biegeradius erhält man durch die Multiplikation<br />

<strong>de</strong>s Einzelfaser-durchmessers mit Faktor 400–600.<br />

Standard-Glaslichtleiter übertragen Licht in einem Wellenlängenbereich<br />

von etwa 400 bis 1700 nm. Referenzen hierzu zeigen die<br />

Datenblätter LIR 120.3, LA1, LB60 und LW2.<br />

www.leoni-<strong>fiber</strong>-<strong>optics</strong>.com

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