de_fiber_optics_2010.pdf
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4. Faserbün<strong>de</strong>l<br />
Um engere Biegeradien zu ermöglichen, verwen<strong>de</strong>t man gewöhnlich<br />
Faserbün<strong>de</strong>l aus Fasern mit kleinem Einzelfaser-Durchmesser. Weiterhin<br />
kann man Fassungen mit unterschiedlichen Querschnittsflächen<br />
o<strong>de</strong>r mehrarmige Lichtwellenleiter konzipieren. In <strong>de</strong>r Sensortechnik<br />
fin<strong>de</strong>n sich Faserbün<strong>de</strong>l, die über einen Teil <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls Licht einstrahlen<br />
und über <strong>de</strong>n zweiten Teil <strong>de</strong>tektieren.<br />
4.1. Füllfaktor<br />
Da Einzelfasern <strong>de</strong>n Raum an <strong>de</strong>n Fassungsen<strong>de</strong>n nicht komplett<br />
ausfüllen können, ergeben sich Verluste, bezogen auf die gesamte<br />
Querschnittsfläche <strong>de</strong>r Fassung, da nicht die gesamte Querschnittsfläche<br />
optisch aktiv ist. Der Füllfaktor beschreibt das Verhältnis <strong>de</strong>r<br />
optisch aktiven Querschnittsfläche zur gesamten Querschnittsfläche<br />
<strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls.<br />
ηFF = N x π x ( dKern / 2 ) 2 / π x ( dBün<strong>de</strong>l / 2 ) 2<br />
N gibt die Anzahl <strong>de</strong>r Einzelfasern, dKern <strong>de</strong>n Durchmesser eines Kerns<br />
und dBün<strong>de</strong>l <strong>de</strong>n Gesamtdurchmesser <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls wie<strong>de</strong>r. Besteht<br />
beispielsweise ein Bün<strong>de</strong>l aus 30 Fasern mit einem Einzeldurchmesser<br />
je Faser von 80 µm, so errechnet sich <strong>de</strong>r optisch aktive Querschnitt<br />
nach <strong>de</strong>r Beziehung:<br />
A = 30 x π x ( 80/2 ) 2 = 150796,45 µm 2<br />
Nehmen wir an, <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>ldurchmesser beträgt 0,5 mm, so ergibt<br />
sich für die Gesamtfläche 196349,54 µm2 . Damit ergibt sich ein<br />
Füllfaktor von 0,77. Die geometrischen Verluste bezogen auf <strong>de</strong>n<br />
Füllfaktor betragen also etwa 23 %.<br />
Diesen Verlust vermei<strong>de</strong>t man bei Glas- und Kunststofffasern, in<strong>de</strong>m<br />
die En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Faserbün<strong>de</strong>ls heißverschmolzen wer<strong>de</strong>n. Dadurch<br />
beträgt die optisch aktive Querschnittsfläche <strong>de</strong>r Faseren<strong>de</strong>n nahezu<br />
100 %.<br />
4.2. Taper und Kegel<br />
Ein Kegel ist ein Lichtleitstab o<strong>de</strong>r ein Faserstab mit unterschiedlich<br />
großen Querschnittsflächen an bei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n. Ähnlich <strong>de</strong>m Querschnittswandler<br />
verän<strong>de</strong>rt das die Apertur eines Lichtstrahls. Mit<br />
einem Kegel lässt sich Licht aus einem größeren Lichtleiter in einen<br />
kleineren einkoppeln (Endoskope).<br />
Faserkegel können auch als vergrößern<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r verkleinern<strong>de</strong> Bildleiter<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
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FiberConnect ®<br />
FiberTech ® FiberSplit ®<br />
FiberSwitch ®<br />
Ein Taper ist ein Lichtwellenleiter mit einer Verjüngung in Form eines<br />
Kegels.<br />
Bei <strong>de</strong>r Spezifikation <strong>de</strong>r Biegeradien <strong>de</strong>r Kabel gibt man zwei<br />
Grenzbiegeradien an: kurzzeitig und langzeitig. Der kurzzeitige Wert<br />
ist höher und für die Installation <strong>de</strong>s Kabels gedacht. Obwohl man<br />
eigentlich aus oben genannten Überlegungen weiß, dass die Faser<br />
kurzzeitig enger gebogen wer<strong>de</strong>n darf, spezifizieren wir diesen höher<br />
als <strong>de</strong>n für dauern<strong>de</strong> Belastung. Dabei gehen wir von <strong>de</strong>r Überlegung<br />
aus, dass während <strong>de</strong>r Installation neben <strong>de</strong>n Kräften die durch die<br />
Biegung verursacht wer<strong>de</strong>n auch Kräfte durch Torsion und Zugbelastung<br />
auf die Faser wirken können und damit die Gesamtbelastung<br />
<strong>de</strong>utlich erhöhen können.<br />
4.3. Mehrarmige Lichtwellenleiter und Verzweiger<br />
Basierend auf <strong>de</strong>r Faserbün<strong>de</strong>l-Technologie kann ein gemeinsames<br />
Faserbün<strong>de</strong>l in zwei o<strong>de</strong>r mehrere Faserbün<strong>de</strong>l aufgeteilt wer<strong>de</strong>n. Damit<br />
kann man einen Lichtstrom in Teillichtströme aufteilen. Die Größe<br />
<strong>de</strong>r Teilströme wird über die jeweilige Zahl <strong>de</strong>r Einzelfasern bestimmt.<br />
4.4. Querschnittswandler<br />
In manchen Anwendungsfällen ist es notwendig, einen kreisrun<strong>de</strong>n<br />
Lichtstrahl in einen spaltförmigen Lichtstrahl umzuwan<strong>de</strong>ln (Spektrometrie).<br />
Auch dies kann mit Hilfe <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>ltechnologie elegant<br />
gelöst wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m das eine En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls eine kreisrun<strong>de</strong> Fassung<br />
erhält, während das an<strong>de</strong>re En<strong>de</strong> in eine spaltförmige Fassung<br />
eingeklebt wird.<br />
4.5. Bildleiter<br />
Wer<strong>de</strong>n die Fasern geordnet gefasst und erhalten sie eine <strong>de</strong>finierte,<br />
gleiche Zuordnung über <strong>de</strong>n Querschnitt an bei<strong>de</strong>n Fassungsen<strong>de</strong>n,<br />
dann kann man mit diesen Lichtwellenleitern Bil<strong>de</strong>r übertragen. Die<br />
Anzahl und <strong>de</strong>r Durchmesser <strong>de</strong>r Einzelfasern bestimmt dabei die<br />
Auflösung <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s. In <strong>de</strong>r Praxis produziert man solche Bildleiter<br />
durch das gemeinsame Ausziehen von Faserbün<strong>de</strong>ln. Auf diese Weise<br />
wird <strong>de</strong>r geometrische Ort je<strong>de</strong>r Einzelfaser fixiert.<br />
4.6. Kun<strong>de</strong>nspezifische Lichtwellenleiter<br />
Die Vielfältigkeit <strong>de</strong>r Lichtleitertechnologie erlaubt die maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />
Fertigung von Lichtleitern nach Kun<strong>de</strong>nwunsch. Hierzu<br />
benötigt wird eine kurze technische Beschreibung o<strong>de</strong>r eine Skizze.<br />
Die konstruktive Auslegung und die Fertigung erfolgt in enger<br />
Abstimmung mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n.<br />
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Grundlagen