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Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

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Welt des <strong>Tanz</strong>es: Thematische Einstimmung und Einbettung in die Literatur<br />

9<br />

In der Kirche wurde <strong>Tanz</strong> einst als ‚die vornehmste Beschäftigung der Engel‘<br />

bezeichnet, bis er nach und nach verboten, als heidnisch bezeichnet und mit dem Teufel<br />

in Verbindung gebracht wurde.<br />

Im Mittelalter kultivierte sich aus dem Minnetanz heraus der Paartanz. Bis in die<br />

Gegenwart haben sich Tänze aus dem Spätmittelalter gehalten und werden praktiziert.<br />

Die Ballettgeschichte beginnt 1581 am französischen Hof mit dem ‚Ballet Comique de<br />

la Royne‘. Mit der Zeit werden die Choreographien komplizierter und anspruchsvoller,<br />

was dazu führt, dass sich aus dem Hofballett der professionelle Bühnentanz entwickelt.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt es zu einem Durchbruch des Ausdruckstanzes.<br />

Zeitgleich breitet sich eine neue Art des Volkstanzes von Schweden und Dänemark<br />

nach Mitteleuropa und Amerika aus und das Russische Ballett erhält Einzug in die<br />

europäischen Opernhäuser.<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus kommt es zu einem Bruch der <strong>Tanz</strong>geschichte. Der<br />

Volkstanz gerät mehr und mehr in Vergessenheit und es entsteht eine Renaissance des<br />

Balletts an deutschen Theatern. Der Ausdruckstanz hat sich in Amerika zum Modern<br />

Dance gewandelt und erreicht Deutschland. Es entwickeln sich weitere moderne Tänze<br />

wie Jazzdance oder <strong>Tanz</strong> in Diskotheken, welche laut Kurt Peters mehr als<br />

„geschichtslose Freizeit-Kultur‘ (1991) als als Gesellschaftskultur bezeichnet werden<br />

können.<br />

(Peters, 1991)<br />

Hinzuzufügen ist, dass mit der industriellen Dynamisierung des Lebens und der<br />

damit Hand in Hand gehenden Beschleunigung der Lebensrhythmen eine neue<br />

Faszination von Bewegung entstand. Inszenierungen, die mit Gleichzeitigkeit<br />

unterschiedlicher Eindrücke, mit Rhythmus und Bewegung spielten, fanden Einzug in<br />

die <strong>Tanz</strong>kultur Europas. Zudem sind exotische Tänze aus dem Orient, Indien und<br />

Lateinamerika sowie deren Elemente in europäischen Tänzen zu finden. Nach Baxmann<br />

bieten sie eine „Projektionsfläche für die Sehnsüchte moderner Europäer“ (S.222). Der<br />

Trend des heutigen <strong>Tanz</strong>es geht weg von geregelten, starren hin zu natürlichen und<br />

lebendigen Bewegungen. Verschiedene <strong>Tanz</strong>stile werden immer häufiger kombiniert.

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