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Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

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Welt des <strong>Tanz</strong>es: Thematische Einstimmung und Einbettung in die Literatur<br />

16<br />

Intensiv geforscht zum Thema <strong>Tanz</strong> wird seit dem Ende der 70er Jahre. Anfangs<br />

beschränkte sich die Forschung auf eine deskriptive Grundlagenforschung. In den 90er<br />

Jahren begannen die Forscher das Thema <strong>Tanz</strong> und somit das Karriereende von Tänzern<br />

mit empirischen und sozialpsychologischen Ansätzen zu beforschen (Ehrlenbruch,<br />

2004).<br />

Literatur zum <strong>Tanz</strong> und zur Forschung auf dem Gebiet existierte vorher kaum. Den<br />

Karriereübergang betreffend fand man hier und da ein Buch über persönliche<br />

Schicksalsbeschreibungen von Tänzern (Jeffri & Throbsy, 2004).<br />

Ein wichtiger Meilenstein der <strong>Tanz</strong>forschung ist die Gründung der Gesellschaft für<br />

<strong>Tanz</strong>forschung im Mai 1986 in Köln. Zur selben Zeit nahmen die ersten vier Studenten<br />

ihr Studium der <strong>Tanz</strong>wissenschaft 20 in Leipzig auf. Das waren die Anfänge der<br />

<strong>Tanz</strong>wissenschaft, die sich seither in der Wissenschaft weiter etablieren konnte<br />

(Fleischle-Braun & Stabel, 2008).<br />

Erwähnt sei, dass <strong>Tanz</strong> als Wissenschaft als eine Herausforderung für die bisherige<br />

Wissenschaft gesehen werden kann. Wäre das <strong>Tanz</strong>wissen in der Wissenschaft als<br />

sinnlich-dynamisches Wissen akzeptiert, verschöbe es die Grenzen dessen, was wir<br />

bisher für Wissen hielten und setzte damit unser Verständnis von Wissen selbst in<br />

Bewegung. <strong>Tanz</strong> ist nicht unbeweglich und fixierbar; es herrscht eine dynamische<br />

Beziehung zwischen Forscher und Untersuchungsgegenstand. Was würde geschehen,<br />

wenn man dies auch in Bereichen der Wissenschaft fände, die mit scheinbar fixierten<br />

Objekten arbeiten? Die Idee der Wahrheit und Überprüfbarkeit von<br />

Versuchsanordnungen könnte verletzt werden durch das Eingeständnis, dass auch die<br />

Körperbewegung, die Sinnlichkeit und die Emotionen des Forschers die Prozesse<br />

beeinflussen. Dann geriete die Wissenschaft in einen Bereich des Unkontrollierten und<br />

Unvorhersehbaren (Brandstetter, 2007).<br />

20 Die <strong>Tanz</strong>wissenschaft beschäftigt sich mit dem <strong>Tanz</strong> in seiner historischen, kulturellen und sozialen<br />

Entwicklung, beispielsweise mit der praxisorientierten Berufsausbildung von Tänzern, mit grundlegenden<br />

Überlegungen zu Methodologien in <strong>Tanz</strong>theorie und <strong>Tanz</strong>analyse oder mit der Frage, wie Material, das<br />

sich auf jeglichen <strong>Tanz</strong> bezieht, am besten festgehalten, aufgehoben und archiviert werden kann (Karoß<br />

& Welzin, 2001).

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