Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ
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Welt des <strong>Tanz</strong>es: Thematische Einstimmung und Einbettung in die Literatur<br />
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Deutschland gehört zu den führenden Ländern des <strong>Tanz</strong>es. Es gilt ob der<br />
vergleichsweise guten Bedingungen als Tänzerparadies. Im Vergleich zu vielen anderen<br />
Ländern kann man in Deutschland alleine vom <strong>Tanz</strong>en leben und ist nicht auf einen<br />
Nebenjob angewiesen. Die Möglichkeit einer Versicherung bei der Künstlersozialkasse<br />
als freier Tänzer und die soziale Absicherung von festangestellten Tänzern macht<br />
Deutschland als <strong>Tanz</strong>land attraktiv (Langsdorff, 2005).<br />
2.2.3 Exkurs: Was ist der Unterschied einer Tänzerlaufbahn zu<br />
einer anderen Berufslaufbahn?<br />
Wie oben beschrieben, befindet sich ein Tänzer an der Schnittstelle von Kunst und<br />
Sport. Tänzer und Sportler haben ähnliche Karriereentwicklungen und -verläufe. Beide<br />
sind in ihren Berufen extremen körperlichen und emotionalen Belastungen ausgesetzt.<br />
Verletzungen können das Ende ihrer Berufslaufbahn bedeuten.<br />
In vielen Fällen beginnt die <strong>Tanz</strong>ausbildung schon in jungen Jahren. Gerade im<br />
klassischen <strong>Tanz</strong> ist es üblich, dass ein Kind mit vier Jahren bereits regelmäßig in den<br />
Ballettunterricht geht. Die Ausbildungszeit von Tänzern ist dementsprechend länger als<br />
die anderer Berufe. Die Zeit des professionellen <strong>Tanz</strong>ens hingegen ist im Vergleich zu<br />
den meisten anderen Berufen deutlich verkürzt (Langsdorff, 2005).<br />
Ob man schon in der frühen Kindheit beginnt zu tanzen oder nicht, der Zeitaufwand<br />
eines Tänzers für seine Ausbildung und seinen Beruf ist hoch und führt dazu, dass<br />
dieser sich hauptsächlich mit dem <strong>Tanz</strong>en beschäftigt und für andere Bereiche seines<br />
Lebens wenig Zeit und Energie übrig bleibt. Die Schulbildung und andere<br />
lebenspraktische Fähigkeiten bleiben oft zweitrangig (vgl. Abschnitt 2.2.4) (Langsdorff,<br />
2005). <strong>Und</strong> gerade weil die Tänzerlaufbahn früher als andere Berufslaufbahnen endet<br />
und sich Tänzer dementsprechend neue berufliche Wege suchen müssen, um sich<br />
finanziell über Wasser zu halten, ist dies eine große Einschränkung. Das<br />
durchschnittliche Alter, in dem ein Tänzer seine professionelle Karriere beendet, liegt<br />
zwischen 35 und 40 Jahren (Bombosch, 2010). In Arbeitsagenturen gelten Tänzer für<br />
Umschulungen in andere Berufe als ‚ungelernt‘. Auch eine akademische Laufbahn ist<br />
für Tänzer in vielen Fällen nicht oder nur eingeschränkt möglich. In vielen Ländern ist<br />
ihr Ausbildungsabschluss nicht anerkannt. In Deutschland besitzen Tänzer mittlerweile<br />
zwar häufig einen anerkannten Fachhochschulabschluss, trotzdem ist der Zugang zu