Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ
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Choreologie und der Probenplan: Methode<br />
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und wies weiterging und wie du an die Stelle gekommen bist, wo du jetzt bist“; Joao 2|<br />
4) funktioniert hatte. Joao erzählte und erzählte. Es war faszinierend, einem Menschen<br />
zu lauschen, der über von ihm, bezüglich einer bestimmten Thematik ausgewählte<br />
Passagen und Momente seines Lebens erzählte. Gleichzeitig war ich ein wenig<br />
enttäuscht, da Joao nicht meiner ursprünglichen Vorstellung eines Gesprächspartners für<br />
mein Thema entsprach. Er hatte zu keinem Zeitpunkt seines Lebens sein Geld nur mit<br />
dem <strong>Tanz</strong>en verdient und dies war ursprünglich ein Kriterium für mein Sample<br />
gewesen. Nach erneutem Austausch mit dem Forschungskolloquium unter Leitung von<br />
Franz Breuer wurde mir im Nachhinein klar, dass meine Erzählaufforderung und die<br />
Information im Vorfeld nicht spezifisch und klar genug gewesen waren. Außerdem<br />
verstand ich, dass ich zum einen im Sinne der Grounded Theory Methodik gerade bei<br />
einem ersten Gespräch offen sein durfte für Themen und somit eventuelle<br />
Fokussierungsmöglichkeiten, die Joao ins Gespräch einbrachte; zum anderen<br />
entwickelte ich nach und nach ein Feingefühl dafür, wann und auf welche Weise ich<br />
meinen Gesprächspartner unterbrechen und sanft zum Thema zurückführen durfte und<br />
sollte.<br />
Der Kontakt mit meiner zweiten Gesprächspartnerin Marie wurde durch ein zufälliges<br />
Kennenlernen im Zug einer Freundin von mir mit Maries Sohn hergestellt. Ich fühlte<br />
mich mit der Methode vertrauter und hatte auch meine Erzählaufforderung spezifiziert<br />
(„meine Frage ist eigentlich sehr offen. Ich würd‘ sie bitten, dass sie mir ein bisschen<br />
von ihrer tänzerischen Biographie erzählen und so als roten Faden oder Schwerpunkt:<br />
Wie haben sie, ihr Leben lang, seit sie Tänzerin sind, vorgesorgt, oder haben sie<br />
vorgesorgt für das Leben nach dem aktiven <strong>Tanz</strong>en?“ Marie, 3| 25). Durch Marie<br />
wurde der Kontakt zu einem meiner weiteren Gesprächspartner, Ari, hergestellt.<br />
Zwischenzeitlich war es schwierig, einen nächsten Gesprächspartner zu finden, der<br />
räumlich erreichbar war und der den aktuellen ‚Anforderungen‘ des theoretical<br />
sampling entsprach. Ich bemerkte, dass es für das Finden eines geeigneten<br />
Untersuchungspartners wichtig war, fortlaufend ‚am Ball‘ zu bleiben und sich nicht auf<br />
vorhandenen Kontakten auszuruhen. Die Erzählaufforderung änderte sich ein weiteres<br />
Mal („Ok, dann würd ich dich bitten, mhm, einfach von deiner Laufbahn als Tänzer zu<br />
erzählen, gerne von Anfang bis heute und hm ja besonders mit Augenmerk auf den<br />
Übergang, wie du den erlebt hast, wie der für dich war.“; Tommy 3| 15) und in jedem