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Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

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Choreologie und der Probenplan: Methode<br />

49<br />

Forschungsprozess im Nachhinein selbst besser nachzuvollziehen. Hierbei wird<br />

deutlich, wie selbstverständlich es in der Grounded Theory Methodik ist, vorläufige<br />

Ideen niederzuschreiben, diese aber immer als provisorisch zu betrachten, wieder zu<br />

verwerfen oder weiterzuentwickeln und auszuarbeiten. Es ist hilfreich, dabei im<br />

Bewusstsein zu behalten, dass „bei wissenschaftlicher Erkenntnis (…) unterschiedliche<br />

Wahrheiten oder unterschiedliche Versionen von Wahrheit durchaus von Bedeutung<br />

und Interesse sein können“ (Breuer, 2009, S.22).<br />

Weiterhin half mir das Forschungstagebuch bei oben genannter Dezentrierung durch<br />

das Niederschreiben spontaner Eindrücke und Gefühle, besonders nach den Gesprächen,<br />

und deren erneuter Betrachtung und Diskussion ein paar Tage später mit Abstand.<br />

Forschungskolloquium<br />

„Wow, es ist total besonders und wertvoll, eineinhalb Stunden eine<br />

Gruppe zur Verfügung zu haben, die mir und meinem Forschunsprojekt<br />

ihre Aufmerksamkeit schenkt und mich unterstützt.“ 45<br />

Von Beginn an war mir der Zugang offen zu einem Forschungskolloquium unter der<br />

Leitung von Franz Breuer. Es inspirierte und bereicherte mich in jedem Schritt meines<br />

Forschungsprozesses. In einem mir zugeteilten Kolloquiumstermin stand es mir offen,<br />

die Gruppe frei nutzen, indem ich jedwede die Forschungsarbeit betreffende Frage<br />

stellen konnte – sei es zur Methode oder zu Erfahrungen von anderen Forschenden in<br />

einem bestimmten Forschungsschritt. Ebenso war es Gang und Gebe die Gruppe um ein<br />

gemeinschaftliches Kodieren einer ausgewählten Textpassage zu bitten und somit<br />

unterschiedliche Deutungen und Perspektiven dieser Textstelle zu bekommen. Seine<br />

vorläufige Modellierung zur Diskussion zu stellen und seine Kommilitonen zu einem<br />

Feedback aufzufordern, war ebenfalls üblich. Außerdem diente es dazu, eigene blinde<br />

Flecken aufzudecken und sich die eigene Brille, durch die man auf die Welt und seine<br />

Forschungsthematik schaut, durch den Austausch mit anderen bewusst zu machen<br />

(Flick, 2010). Unter Umständen können Kolloquiumsteilnehmer dem Forscher auch den<br />

45 Auszug aus einem Memo der Forscherin nach dem ersten Kolloquiumstermin im Dezember 2011.

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