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Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

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Welt des <strong>Tanz</strong>es: Thematische Einstimmung und Einbettung in die Literatur<br />

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jeweiligen Theater als auch vom Angestellten selbst 4,5 Prozent des Lohnes in die BVK<br />

eingezahlt (Schneider, 2011). Ob die Tänzer freiwillig oder erzwungen ihren Beruf<br />

aufgeben, spielt für die Auszahlung keine Rolle. Diese Versicherungssumme sichert<br />

ihnen vorerst ihre Existenz und bietet die Option, sich unabhängig von den Angeboten<br />

und der Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit und anderen Institutionen, eine<br />

Umschulung oder Weiterbildung nach persönlicher Vorliebe zu leisten. Diese<br />

Möglichkeit, ihre Zukunft individuell zu gestalten, ist besonders für jene Tänzer<br />

wichtig, die sich für eine Umschulung interessieren, welche nicht im<br />

Umschulungskatalog der Bundeagentur für Arbeit enthalten ist (Bombosch, 2010).<br />

Allerdings müssen Tänzer nachweisen, dass sie die ausgezahlte Summe für ihren<br />

Berufsübergang oder Neustart in einen anderen Beruf nutzen. Nimmt man dieses<br />

Angebot der Auszahlung nicht in Anspruch, wird das Geld später als Rente ausgezahlt<br />

(Schneider, 2011).<br />

Im Falle einer Verletzung, muss der Tänzer ein ärztliches Attest vorweisen, das belegt,<br />

dass es für ihn aus gesundheitlichen Gründen unmöglich ist, weiterhin acht Stunden am<br />

Tag zu tanzen und somit seinen Lebensunterhalt mit dem <strong>Tanz</strong> zu verdienen (Schneider,<br />

2011).<br />

Wenn ein Tänzer vor seinem 35. Lebensjahr arbeitsunfähig wird, gibt es<br />

Ausnahmeregelungen in der BVK. In jedem Fall ist der Staat für eine Umschulung in<br />

einen neuen Beruf zuständig, wenn ein Tänzer beweisen kann, dass er aus körperlichen<br />

Gründen seine Arbeit aufgeben muss.<br />

Für freischaffende Künstler gibt in Deutschland die Künstlersozialkasse (KSK)<br />

finanzielle Unterstützung. Sie bezieht sich weder im speziellen auf Tänzer, noch auf den<br />

Übergang in einen anderen Beruf. Sie ermöglicht freischaffenden Künstlern einen<br />

Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung (Schneider, 2011).<br />

Ein Problem der finanziellen Unterstützung ist die hohe Mobilität von Tänzern, welche<br />

nicht nur innerhalb eines Landes oft ihren Arbeitsplatz wechseln. Häufig arbeiten<br />

Tänzer innerhalb weniger Jahren in verschiedenen Ländern. Es treten jeweils die für das<br />

Land geltenden Bestimmungen in Kraft, was dazu führen kann, dass ein Tänzer an<br />

seinem Karriereende von keinem Land unterstützt wird, da er in keinem Land lange<br />

genug gearbeitet hat (Bombosch, 2010).

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