22.04.2015 Aufrufe

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Choreologie und der Probenplan: Methode<br />

39<br />

Im Vorhinein wurde jeweils ein Gesprächsleitfaden entwickelt, der im Verlaufe des<br />

Forschungsprozesses detaillierter wurde. Dieser kann einen gelungenen und<br />

wünschenswerten Gesprächsverlauf begünstigen (Breuer, 1996). Nach einem<br />

Gesprächseinstieg meinerseits, in welchem ich mein Gegenüber freundlich begrüßte und<br />

gegebenenfalls ein wenig Small Talk führte, bedankte ich mich für die Teilnahme und<br />

erläuterte den Ablauf des Gespräches. Ich klärte über meine Schweigepflicht auf und<br />

bat um Erlaubnis, das folgende Gespräch mittels digitalen Diktiergeräts aufzunehmen,<br />

bevor es Raum für offene Fragen gab. Der Beginn des Gespräches diente außerdem<br />

dazu, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.<br />

Es folgte eine offene, erzählstimulierende Einstiegsfrage. Je weiter der<br />

Forschungsprozess vorangeschritten war und je klarer der Fokus der Arbeit wurde,<br />

desto mehr erzählgenerierende und sensible Nachfragen zu bestimmten<br />

Themenbereichen, die sich in den letzten Gesprächen herauskristallisiert hatten, wurden<br />

gestellt. Das Gespräch endete jeweils mit der Frage meinerseits, ob es noch etwas<br />

hinzuzufügen oder zu sagen gäbe, was bisher nicht gesagt worden war. Im Anschluss<br />

fand zumeist ein lockerer Ausklang statt, in dem meine Gesprächspartner mir oftmals<br />

neugierige Fragen über mich und mein Forschungsprojekt stellten.<br />

Die Gespräche dauerten zwischen einer und anderthalb Stunden und wurden alle mit<br />

einem digitalen Diktiergerät aufgenommen.<br />

Um einen Gesprächspartner für mein erstes Gespräch zu finden, schrieb und sprach ich<br />

nach dem Schneeballprinzip Menschen an, von denen ich vermutete, dass sie zu<br />

ehemaligen Tänzern Kontakt haben könnten. Ich bekam schon recht bald viele<br />

freundliche und interessierte Emails und Anfragen von Menschen aus allen Ecken<br />

Deutschlands, die sich dazu bereiterklärten, mir von ihrer Geschichte zu erzählen. Mein<br />

erster Gesprächspartner stand bald fest. Ich entschied mich für Joao 36 , da er in Münster<br />

lebte und somit leicht zu erreichen war. Im Januar 2012 führte ich mein erstes Gespräch.<br />

Nach dem eineinhalbstündigen Gespräch war ich begeistert und zufrieden, wie gut<br />

meine sehr offene Erzählaufforderung („ich fänd‘ es toll, wenn du einfach irgendwie so<br />

ein bisschen über deine tänzerische Laufbahn erzählen könntest, wies angefangen hat<br />

36 Die Namen der Gesprächspartner sind im Nachhinein anonymisiert worden, vgl. Kapitel 4.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!