22.04.2015 Aufrufe

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Choreologie und der Probenplan: Methode<br />

27<br />

Als Daten können sowohl Bevölkerungsstatistiken, welche gegebenenfalls aus der<br />

quantitativen Forschung stammen, als auch Beobachtungen und Interviews, oder aber<br />

Dokumentationen, Bücher und Videobänder genutzt werden (Strauss & Corbin, 1996).<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Forschungsarbeiten in der Psychologie wird hier nicht<br />

quantitativ und damit ‚Zahlen betreffend‘ gearbeitet, sondern es wird qualitativ ‚den<br />

Inhalt betreffend‘ gearbeitet und es geht dem Forschenden darum, eine Theorieskizze in<br />

Form eines Konzeptes oder einer Modellierung zu entwickeln, welche Ausschnitte und<br />

darin zu entdeckende Muster der zu untersuchenden Alltagswelt (Strauss & Corbin,<br />

1996) darstellt.<br />

Damit geht einher, dass die Gütekriterien qualitativer Forschung sich maßgeblich von<br />

denen der quantitativen Forschung unterscheiden, was unter anderem auf einem<br />

unterschiedlichen Wirklichkeitsverständnis beruht. (Lüders & Reichertz zit. nach Flick,<br />

2010). Sehr deutlich wird dies am Beispiel eines der wichtigsten Gütekriterien der<br />

quantitativen Forschung, der Objektivität 29 . Verlangt wird in der quantitativen<br />

Forschung, dass das Ergebnis so objektiv wie möglich ist – unabhängig vom<br />

Forschenden und vom Zeitpunkt der Datenerhebung – um eine Basis für eine reliable<br />

und valide Forschung zu schaffen (Bortz & Döring, 2006). In der qualitativen<br />

Sozialforschung werden die Daten gerade aus der Subjektivität heraus durch<br />

Selbstauskünfte generiert, welche in der quantitativen Forschung häufig als höchst<br />

irrtumsanfällig abgetan werden (Breuer, 2009). Die Subjektivität des Forschenden ist in<br />

der qualitativen Forschung ein wichtiger Bestandteil, der genutzt und in hohem Maße<br />

reflektiert wird (vgl. Abschnitt 3.4.7).<br />

Die Möglichkeit der Kombination der beiden Forschungsansätze ist sinnvoll und<br />

wünschenswert. Anzudenken wäre eine Validierung der qualitativen Ergebnisse durch<br />

29 Objektivität ist eines der Gütekriterien für empirische Tests und Untersuchungen. Ein Messvorgang ist<br />

dann objektiv, wenn die Messergebnisse vom Untersuchungsleiter unabhängig sind. Man unterscheidet<br />

die Durchführungsobjektivität (Beeinflussung der Untersuchungsergebnisse durch das äußere<br />

Erscheinungsbild, das Ziel- und Wertsystem des Durchführenden bzw. Interviewers), die<br />

Auswertungsobjektivität (v.a. gegeben bei standardisierten Frage-Items) und die<br />

Interpretationsobjektivität (wenig Spielraum für die subjektive Interpretation durch den<br />

Untersuchungsleiter); Internetquelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/<br />

objektivitaet.html#definition, Zugriff: 29.01.2013.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!