Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ
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Welt des <strong>Tanz</strong>es: Thematische Einstimmung und Einbettung in die Literatur<br />
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Tänzer die grenzenlose Begeisterung, die er einst für den <strong>Tanz</strong> verspürte, plötzlich<br />
fremd wird (Vollmer, 1988).<br />
Beschäftigt mit Gedanken und Sorgen um die Zukunft, ist es äußerst schwierig, sich in<br />
dieser Phase auf die oben erwähnten Übergangsrituale (vgl. Abschnitt 2.1.2)<br />
einzulassen. Laut Manheimer scheint das Karriereende noch immer ein Übergang zu<br />
sein, der im Gegensatz zu anderen Übergängen nicht leicht fällt, zu feiern (Mannheimer<br />
zit. nach Roncaglia, 2010). Es mag daran liegen, dass der Fokus in vielen Fällen auf der<br />
Vergangenheit liegt anstatt auf der Zukunft (vgl. Abschnitt 2.1.2).<br />
Bisher existieren in Deutschland wenige Strukturen zur Gestaltung vom<br />
Karriereübergang im <strong>Tanz</strong> – im Gegensatz zum Bereich des professionellen Sportes, für<br />
den es das Modell der dualen Karriereplanung gibt (Dümcke, 2008). Dümcke berichtet<br />
in ihrer Projektstudie zur Modellentwicklung eines Transition-Zentrums <strong>Tanz</strong> in<br />
Deutschland, dass der Bedarf von fast allen Tänzern als hoch bewertet werde.<br />
Irina Roncaglia (2008) benennt in ihrer Studie The ballet dancing profession: a career<br />
transition model fünf Elemente, die bei der ‘Transition’ von Balletttänzern eine Rolle<br />
spielen: (1) Gründe für das Karriereende, (2) Art und Quelle der Unterstützung, (3)<br />
Emotionales Erleben, (4) Bewältigungsstrategien, (5) Ergebnis des Transitionprozesses.<br />
Einen Einfluss auf den Übergangsprozess haben auch kontextuelle Faktoren, die vor,<br />
während und nach dem Karriereende direkten und indirekten Einfluss auf das<br />
persönliche Erleben nehmen. Hinzu kommen persönliche Ressourcen wie Werte,<br />
Erfahrungen und Glaubenssätze, welche eine Rolle spielen (Roncaglia zit. nach<br />
Bombosch, 2010) (siehe Abbildung 1).