22.04.2015 Aufrufe

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Choreologie und der Probenplan: Methode<br />

32<br />

Inwieweit diese Sensibilität bei einem beginnenden Forscher vorhanden ist, kann sehr<br />

unterschiedlich sein. Auf Techniken, welche die theoretische Sensibilität erhöhen<br />

können, werde ich in einem der folgenden Abschnitte (vgl. Abschnitt 3.4.6) genauer<br />

eingehen.<br />

Abschließend ist zu ergänzen, dass es auch in der Grounded Theory Methodik<br />

notwendig ist, bestimmte Gütekriterien zu erfüllen. Zu diesen zählen die Transparenz<br />

des Forschungsprozesses, die Nachvollziehbarkeit der verschiedenen Arbeitsschritte<br />

und die Explizitheit (Strauss & Corbin, 1996). Daraus ergeben sich die empirische<br />

Verankerung in den Daten und Kohärenz. Zusätzlich ist es erforderlich, die Relevanz<br />

der Forschung und eventuelle Grenzen aufzuzeigen (Breuer, 2009).<br />

3.3 Exkurs: Das narrative Interview<br />

Als Erhebungsmethode für meine Gespräche habe ich mich für das narrative Interview<br />

entschieden.<br />

Das narrative Interview wird seit den 60er Jahren als Forschungsinstrument eingesetzt<br />

und weiterentwickelt. Im deutschen Sprachraum hat besonders Fritz Schütze Jahren<br />

seine Weiterentwicklung vorangetrieben. Heutzutage ist es eine in der qualitativen<br />

Sozialforschung häufig eingesetzte Erhebungsmethode (Flick, von Kardorff & Steinke,<br />

2005).<br />

Die Erzählungen des Gesprächspartners bilden den Kern des narrativen Interviews. Ziel<br />

ist es, dass, trotz einer künstlich hergestellten Interviewsituation, die Erzählung auf<br />

natürlichen Gesprächsmechanismen aufbaut. Der Interviewer geht mit einer offenen,<br />

erzählstimulierenden Forschungsfrage in das Gespräch. Diese soll beim<br />

Gesprächspartner eine möglichst freie Erzählung über seine Geschichte, seine<br />

Erfahrungen, seine Vorstellungen und Interpretationen evozieren. Die Aufgabe des<br />

Interviewers ist es, „erzählanregend zu schweigen“ (Küsters, 2009, S.58) und emotional<br />

mit dem Gesprächspartner mitzugehen. Besonders im fortgeschrittenen<br />

Forschungsstadium, je fokussierter man in seiner Thematik ist, kommt es im Verlauf<br />

des Gespräches immer häufiger zu die Fragestellung betreffenden Nachfragen (Küsters,<br />

2009).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!