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Tanz! Und danach? - Stiftung TANZ

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Choreologie und der Probenplan: Methode<br />

35<br />

einzutauchen. Ich entschloss mich dazu, meine Diplomarbeit mit der Grounded Theory<br />

Methodik unter der Betreuung von Prof. Dr. Franz Breuer zu schreiben.<br />

3.4.2 Themenfindung<br />

Ich war den ersten Schritt in Richtung meines Forschungsprojektes Diplomarbeit<br />

gegangen. Mein Thema stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest und wie jeder Schritt<br />

meines Forschungsprozesses, brauchte auch dieser seine Zeit. Um mich auf die<br />

Methodik einzustimmen und thematisch inspirieren zu lassen, begann ich regelmäßig<br />

das Forschungskolloquium (vgl. Abschnitt 3.4.7) zu besuchen, in dem laufende<br />

Forschungsprojekte von Kommilitonen besprochen wurden. Ich entwickelte erste vage<br />

Ideen zu einem möglichen Forschungsthema, ohne damals schon ein Gefühl dafür zu<br />

haben, was sich in einem qualitativen Diplomarbeitsprojekt wohl verwirklichen ließe.<br />

Mich begeisterten die beiden Themen (Lebens-) Träume und Was ist Heimat?; doch<br />

schon in der ersten Besprechung mit Franz Breuer stellte sich heraus, dass beide<br />

Themen sehr weit gefasst und nicht spezifisch genug waren. Die spezifischere, kurz in<br />

mir aufflammende Themenidee ‚Übertritt in den Ruhestand von Geistig Behinderten<br />

Menschen‘ ließ ich ebenfalls bald fallen. Reflektierend in einem Memo wurde mir<br />

bewusst, dass das Thema mich persönlich sehr berührte und es mir aufgrund dessen zu<br />

diesem Zeitpunkt zu schwer gefallen wäre, mich von meinen Präkonzepten zu lösen und<br />

offen zu bleiben. Auf einen Ratschlag einer mit der Grounded Theory Methodik<br />

vertrauten Freundin begann ich anders an die Sache heranzugehen: Wer waren<br />

Gesprächspartner, mit denen ich Lust hatte, über ihr Leben zu sprechen? Sofort fiel mir<br />

eine Person ein, die mich ein paar Wochen zuvor sehr beeindruckt hatte: Ein Tänzer, bei<br />

dem ich einen Workshop besucht und der im Anschluss ein wenig von seinem Leben<br />

erzählt hatte. Nach einem weiteren Gespräch mit Herrn Breuer und einem<br />

Kolloquiumstermin, in dem ich mich und meine Forschungsidee vorstellte, stand fest:<br />

Ich wollte über den Übergang von Tänzern am Ende ihrer Karriere schreiben. Spannend<br />

erschien mir dieser Übergang, da Tänzer in ihrem Beruf, im Vergleich mit anderen<br />

Berufsgruppen, – wie eine meiner Kommilitoninnen es einmal treffend formulierte – ein<br />

‚früheres Verfallsdatum haben‘.<br />

Außerdem empfand ich es als hilfreich, dass mir die Lebenswelt von Tänzern nicht<br />

völlig fremd war, ich mich gleichzeitig nicht mit professionellen Tänzern identifizierte.

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