Ausgabe 4/2007 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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Der folgende Artikel versammelt<br />
die beiden kenianischen Sportzelebritäten<br />
Kipchoge Keino und<br />
Professor Dr. Mike Boit sowie sieben<br />
frühere südsudanesische Kindersoldaten<br />
unter einem überraschenden Stichwort:<br />
nämlich Bildung. Es stimmt wirklich,<br />
dass zwei alte Meister der Aschenbahn<br />
ihren akademischen Ehrgeiz unabhängig<br />
voneinander gebündelt haben. Indem<br />
sie Privatschulen für höchste Ansprüche<br />
gründen und dass sie den Schlauesten<br />
von ihren "Läuferstämmen", den Kalenjin,<br />
die Wege zu den herausragenden<br />
US-amerikanischen Universitäten wie<br />
Yale oder Harvard in Boston mit Stipendien<br />
ebnen. Außerdem haben die Jungen,<br />
die in ihrer südsudanesischen<br />
Heimat bis zu sechs Jahre lang nur den<br />
Gebrauch von Schusswaffen lernten,<br />
mittlerweile als Dauergäste auf Keinos<br />
Farm erfolgreich und friedlich eine<br />
schulische Laufbahn begonnen. Für ihr<br />
Beispiel steht der 17 Jahre alte Hashim<br />
Sudi.<br />
Am Rand der roten Erdstraße, die zweihundert<br />
Meter abseits von Keinos Kazi-<br />
Mingi-Farm ("Viel Arbeit") vorbeiführt,<br />
entsteht seine neue höhere Schule. Sie<br />
ist eine Boarding School, der allerdings<br />
auch ein Internat gehört. Sie beherbergt<br />
sowohl eine eigene Bibliothek, einen<br />
Computerraum und einen Sportplatz.<br />
Die Hoffnung ist, dass er ein 400-m-<br />
Oval mit vier Bahnen aus Kunststoff<br />
erhält. Es wäre das erste seiner Art in<br />
ganz Kenia. Der Komplex soll Kipkeino<br />
Highschool heißen.<br />
Wir befinden uns in der Provinz im<br />
Nordwesten, auf dem Hochland jenseits<br />
von 2.000 m. Eldoret liegt acht Kilometer<br />
entfernt. Sie ist die am schnellsten<br />
wachsende Stadt des ostafrikanischen<br />
Landes. Im "Großen Polyglott" von 1975<br />
ist sie noch mit 18.000 Einwohnern<br />
angegeben. Heute zählt sie rund<br />
250.000.<br />
Der Komplex, der von Januar an die<br />
ersten Schüler beherbergen soll, war<br />
eine schwere Geburt. Bald nach ihrem<br />
Beginn wurden nämlich die Bauarbei-<br />
Der Autor Robert Hartmann (rechts) und Hashim Sudi.<br />
Bildungsehrgeiz im<br />
kenianischen Busch oder<br />
Ein olympisches Märchen,<br />
das wahr wurde<br />
Von Robert Hartmann<br />
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