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Ausgabe 4/2007 - Deutsche Olympische Gesellschaft

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F<br />

airplay ist und bleibt die Leitidee des Sports.<br />

Diesen Grundsatz wieder mehr ins Bewusstsein<br />

zu rücken und ihm in der sportlichen<br />

Praxis zu größerer Geltung zu verhelfen, ist ein<br />

Anliegen, dem sich alle Freunde des Sports verpflichtet<br />

fühlen dürften. Und dies vielleicht mehr<br />

denn je. Gerade in Zeiten eines - nicht nur vielfach<br />

beklagten, sondern auch beinahe tagtäglich greifbaren<br />

- Werteverfalls des Sports, namentlich des<br />

internationalen Spitzensports, und angesichts der<br />

Fülle von Verwerfungen und Anfechtungen, die<br />

seinen Sinn und damit seinen Fortbestand in Frage<br />

stellen, bedarf es eigentlich keiner weiteren<br />

Begründung für ein Engagement im Namen des<br />

Fairplay.<br />

Der Respekt vor den Regeln, gleiche Chancen für<br />

alle, der Verzicht auf jede Art der Manipulation<br />

und die Achtung der Würde und der körperlichen<br />

Unversehrtheit des Gegners sind und bleiben nämlich<br />

nicht nur grundlegende Merkmale eines wirklich<br />

"sportlichen" Wettkampfes, sondern sind auch<br />

die Voraussetzung dafür, dass dessen Faszination<br />

und der weltweite Zuspruch zum Sport und seinen<br />

Großereignissen erhalten bleibt, wobei seine Popularität<br />

wiederum eine conditio sine qua non seiner<br />

Prosperität darstellt.<br />

Um so stärker fällt es ins Gewicht, wenn Sportlerinnen<br />

und Sportler sich nicht an die geschriebenen<br />

und ungeschriebenen Gesetze ihrer Zunft halten,<br />

um sich - illegale oder illegitime - Vorteile zu<br />

verschaffen. Damit nämlich zerstören sie die Basis<br />

des Sports und betrügen im Übrigen nicht nur ihre<br />

Konkurrenten und die Zuschauer, sondern vor allem<br />

auch sich selbst. Ein wahrer Athlet kann einen<br />

unfair errungenen Sieg nicht wirklich genießen.<br />

Diese Einstellung zum Sport wird freilich nicht<br />

angeboren, sie muss vielmehr erlernt werden.<br />

Damit ist eine wichtige Aufgabe all jener definiert,<br />

die für den Sport, für Schule, Verein und Verband<br />

Verantwortung tragen. Sicher stehen diesbezüglich<br />

Trainer, Manager, Sportärzte, Offizielle und andere<br />

mit direktem Zugang zu den Aktiven besonders in<br />

der Pflicht, doch auch Politiker, Intellektuelle, Journalisten<br />

und andere Multiplikatoren haben ihren<br />

6<br />

Beitrag dazu zu leisten, dass bereits jugendliche<br />

Sportlerinnen und Sportler das Prinzip der Fairness<br />

verinnerlichen, um sich davon in Training und<br />

Wettkampf, aber auch in ihrem alltäglichen Leben<br />

leiten zu lassen. Nur auf diese Weise kann der<br />

Sport sein Potenzial im Blick auf eine humane<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und eine friedliche und bessere Welt<br />

auch tatsächlich ausschöpfen.<br />

Der hier skizzierten Zielsetzung fühlt sich die Europäische<br />

Fairplay-Bewegung (European Fair Play<br />

Movement, EFPM) seit ihrer Gründung am 28. Mai<br />

1994 in Zürich<br />

in besonderer<br />

Weise verpflichtet.<br />

Wenn wir in<br />

unserer OrganisationinzwischenentsprechendeInitiativen<br />

aus vierzig<br />

Ländern<br />

vereinen, ist<br />

das ein Beleg<br />

dafür, dass<br />

unser Bemühen<br />

auf<br />

fruchtbaren<br />

Boden gefallen<br />

und der<br />

Einsatz für<br />

Fairplay in<br />

Sport und<br />

<strong>Gesellschaft</strong> ein wahrhaft europäisches Anliegen<br />

geworden ist. Darauf dürfen wir wohl ein wenig<br />

stolz sein, doch umso mehr muss es uns als<br />

Ansporn dienen.<br />

Nur am Rande darf ich an dieser Stelle erwähnen,<br />

dass die Bildung unserer Organisation ganz<br />

wesentlich auf eine Anregung von deutscher Seite<br />

zurückgeht, so wie Deutschland mit seiner nationalen<br />

Fairplay-Initiative, Stichwort "Fair geht vor",<br />

viele Jahre als Vorreiter und Vorbild für ein entsprechendes<br />

Engagement auf europäischer Ebene<br />

galt.

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