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Ausgabe 4/2007 - Deutsche Olympische Gesellschaft

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Gymnastik kam -<br />

Turnbewegung Von Gertrud Pfister<br />

intellektuelle Entwicklung des Menschen vom<br />

Körper abhängig sei. GutsMuths beschreibt die<br />

Zusammenhänge zwischen der Brauchbarkeit des<br />

Körpers und der Schärfe der Sinne auf der einen<br />

und der Wahrheit der Empfindungen und Schärfe<br />

der Denkkraft auf der anderen Seite folgendermaßen:<br />

"Je mehr wir den Körper mit den Gegenständen<br />

umher in Collision bringen, das heißt: je mehr<br />

wir ihn üben, um so mehr werden seine Organe<br />

geschärft und alle geistigen Kräfte aufgeboten,<br />

um die verschiedenen Beziehungen jener Gegenstände<br />

auf uns zu ergründen und ihre Wirkungen<br />

zu erforschen." Für GutsMuths war es augenscheinlich,<br />

"dass es eben die gute Körperbeschaffenheit<br />

und Übungen sey, welche die Verrichtungen<br />

des Geistes erleichtern und sichern".<br />

GutsMuths und seine Mitstreiter setzten ihre<br />

theoretischen Überlegungen in die Praxis um und<br />

integrierten die Gymnastik in ihr Erziehungsprogramm.<br />

An den Philanthropinen wurden den<br />

Zöglingen vielfältige körperliche Übungen, vom<br />

Laufen, Heben, Tragen, Balancieren bis zum Klettern,<br />

Schwimmen und Schlittschuhlaufen angeboten.<br />

Spiele gehörten zum Bewegungsprogramm<br />

der Schüler ebenso wie Gartenarbeit, Wandern<br />

oder Sinnesübungen. Ausgehend von der Überlegung,<br />

dass die Umwelt nur über den Körper und<br />

die Sinne erfassbar ist, schulten die Philanthropen<br />

das Sehen, Hören und Fühlen. GutsMuths war ein<br />

ausgezeichneter Lehrer und beteiligte sich selbst<br />

an den Spielen und Übungen der "Zöglinge".<br />

Dabei basierten die Ideen der Kindgemäßheit, der<br />

Selbstentfaltung ebenso wie die Integration von<br />

Spielen und Leibesübungen in die Erziehung auf<br />

Nützlichkeitserwägungen: Spiel bedeutete aus der<br />

Perspektive der Philanthropen "Arbeit im Gewande<br />

jugendlicher Freude". In den Erziehungsanstalten<br />

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