Ausgabe 4/2007 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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Adelson mit Originalware wie Briefmarken,<br />
Vignetten, Broschüren und Fotos angelegt,<br />
dazu mehrere Dutzend Tafeln zu diversen<br />
Sportanlässen. Die Ausstellung ist eine<br />
Kooperation des Schweizer Sportmuseums<br />
und des <strong>Deutsche</strong>n Sport & Olympia Museums.<br />
Pierre de Coubertin und<br />
die Künste<br />
Der Ausstellungstitel Pierre de Coubertin<br />
und die Künste lässt manchen vielleicht<br />
verwundert aufhorchen, wird Pierre de<br />
Coubertin (1863 - 1937) gemeinhin doch<br />
stets mit dem Sport in Verbindung gesetzt.<br />
Als universal gebildeter Mensch war er aber<br />
weitaus mehr und stand in der Tradition des<br />
höheren Bildungsbürgertums des späten 19.<br />
Jahrhunderts.<br />
Bois de Boulogne, Charles de Coubertin, 1892<br />
Der Einfluss seiner Familie - und hier vor<br />
allem seines Vaters - hat Pierre de Coubertin<br />
maßgeblich beeinflusst in der Entwicklung<br />
seiner <strong>Olympische</strong>n Idee(n). So bestimmte<br />
die Kultur schätzende und bis heute Kunst<br />
schaffende Groß-Familie de Navacelle de<br />
Coubertin das auffällige Bedürfnis Pierre de<br />
Coubertins, nach Einheiten wie etwa Kunst<br />
und Sport zu streben.<br />
Weltweit manifest und besonders bekannt<br />
wurden die 1906 in Paris beschlossenen<br />
Etretat, Pierre de Coubertin, vor 1904<br />
olympischen Kunstwettbewerbe, welche für<br />
die <strong>Olympische</strong>n Spiele 1908 in London<br />
vorgesehen, aber erst 1912 in Stockholm<br />
realisiert wurden und dann bis einschließlich<br />
1948 als offizieller Bestandteil der<br />
<strong>Olympische</strong>n Spiele stattfanden.<br />
In der Ausstellung "Pierre de Coubertin und<br />
die Künste" sollen nun erstmalig ausgewählte<br />
Kunstwerke mehrerer Mitglieder der<br />
Familie Coubertin mit dem Ziel zusammengeführt<br />
werden, den kulturellen und pädagogischen<br />
Hintergrund Pierre de Coubertins<br />
zu verstehen. Von dieser Basis aus werden<br />
dann die kulturellen Aspekte der <strong>Olympische</strong>n<br />
Bewegung erläutert, die Ausstellung<br />
umfasst somit zwei große inhaltliche<br />
Bereiche: zum Einen die Künstlerfamilie<br />
Coubertin, zum Anderen das umfassende<br />
Thema Olympismus und Kunst/Kultur.<br />
Konzipiert wird die Ausstellung als Wanderausstellung,<br />
in Köln ist sie vom 5. Dezember<br />
<strong>2007</strong> bis 3. Februar 2008 zu sehen und reist<br />
anschließend bis 2009 durch die Sportmuseen<br />
in Paris, Tartu, Lausanne, Thessaloniki<br />
und Warschau.<br />
Torwort: Erotik und Sport<br />
Nach fast einem Jahr Pause fand am 18.<br />
Juni <strong>2007</strong> wieder eine Torwort-Lesung im<br />
<strong>Deutsche</strong>n Sport & Olympia Museum statt.<br />
Unverhofft saß Sportschau-Legende Ernst<br />
Huberty im Publikum. Herzlich begrüßt von<br />
TORWORT-Vater Sascha Theisen und dem<br />
warmen Applaus des Publikums freute sich<br />
der Grandseigneur der Fußball-Berichterstattung<br />
auf den bevorstehenden Abend.<br />
Besser konnte TORWORT nicht starten. Im<br />
Mittelpunkt stand dieses Mal das Thema<br />
"Fußball und Erotik", denn die Lesung war<br />
Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung<br />
"Sport macht sexy".<br />
TORWORT begann mit Michel Birbaek, der<br />
das Publikum in unnachahmlicher Art in die<br />
Spur brachte. Sein Text zu Homosexualität<br />
im Fußball und die frigide Einstellung der<br />
FIFA dazu war beste Unterhaltung für die<br />
rund neunzig Gäste. Im Anschluss daran<br />
räumte Daniela Schulz endgültig mit<br />
einigen Vorurteilen auf. Ihr Text über die<br />
wahren Gründe einer Frau Fußball zu<br />
schauen und einzelne Spieler zu bewundern<br />
war eine längst fällige Klarstellung - ebenso<br />
deutlich wie kurzweilig. Die erste Halbzeit<br />
endete schließlich mit Footage-Chef Arne<br />
Jens. Wie immer, wenn Arne bei TORWORT<br />
liest, durchzog ein Hauch von Anmut und<br />
ein Duft von frischem grünen Gras das<br />
<strong>Deutsche</strong> Sport & Olympia Museum. In<br />
seinem ersten Beitrag erzählte er von der<br />
erotischen Ausstrahlung des 1.FC Köln. Im<br />
zweiten Text stellte er die Verbindung von<br />
Liebe zu den charakteristischen Formungen<br />
von Fußballer-Beinen her.<br />
Nach der Pause begann der Aachener Poetry<br />
Slamer Gerhard Horriar. In seiner Hommage<br />
an Rhenania Eschweiler, der er als junger<br />
Mann die Treue hielt, fand er ausreichend<br />
Platz für erotischen Jungen-Phantasien, die<br />
mit einer jungen Dame in einem Atem<br />
beraubenden Top zu tun hatten. Als zweiter<br />
Autor bewies Fritz Eckenga, warum er zu<br />
recht als einer der ganz großen Fußball-<br />
Poeten gilt. In seinen kurzen Prosa-Texten<br />
wurde von Stefan Effenberg, der weiblichen<br />
Periode bis hin zu Lothar Emmerichs Tor<br />
1966 gegen Spanien aber auch kein Thema<br />
vergessen. Den Schlusspunkt der Lesung<br />
setzte Moderator Sascha Theisen selbst und<br />
präsentierte eine Kriminalgeschichte über<br />
das mordende Maskottchen eines Fußballvereins<br />
im Westen der Republik. Der Text<br />
"Käfermann, Käfermann" konnte zum<br />
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