LeiKom-Handbuch Personal Instrumente zur Entwick- lung von - IfG
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Diskussion der Thesen<br />
Wie ist Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> im Unternehmen etabliert?<br />
Von den 18 vertretenden Unternehmen sind zehn Unternehmen im Bereich Forschung und<br />
<strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> regelmäßig aktiv – darunter ist allerdings nur ein Unternehmen mit weniger als<br />
250 Beschäftigten. Nur in vier dieser zehn forschungs- und entwick<strong>lung</strong>saktiven Unternehmen<br />
werden die Beschäftigten frühzeitig und aktiv in den Prozess mit einbezogen. Die anderen<br />
acht Unternehmen sind lediglich sporadisch in Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> tätig. Sie alle<br />
zählen zu den kleineren Gießereien.<br />
Die Funktion „Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>“ ist in den Gießereien sehr unterschiedlich etabliert.<br />
Neben eigenen Forschungs- und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>sabtei<strong>lung</strong>en existieren auch Formen des<br />
Projektmanagements, in denen Personen/Experten – meist aus unterschiedlichen Funktionsbereichen<br />
– temporär zu spezifischen Themen zusammenarbeiten. Darüber hinaus gibt<br />
es Forschungs- und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>s-Projekte mit Kunden und Lieferanten sowie im Fall der<br />
kleinen Gießerei (aber nicht nur dort) eine intensive Kooperation mit einer Universität.<br />
Das Verständnis <strong>von</strong> betrieblichen Forschungs- und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>s-Prozessen ist allerdings<br />
sehr weit gefasst. Es werden nicht nur die <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> neuer Produkte und die Reorganisation<br />
der Prozesse darunter gefasst, sondern auch Themen der Energieeffizienz, des Unfallschutzes,<br />
des Gesundheitsmanagements sowie der Prozessoptimierung.<br />
Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> als alleinige Strategie ist in keinem Unternehmen vorhanden,<br />
sondern sie wird immer im Kontext mit anderen Zielen gesehen, wie Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong><br />
<strong>zur</strong> Sicherung der Qualitätsführerschaft, Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> <strong>zur</strong> Sicherung der<br />
Kostenführerschaft; nur in einem Fall gilt Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> als zentrale Strategie<br />
<strong>zur</strong> Sicherung der Technologieführerschaft.<br />
Diese Vielfalt spiegelt sich auch wieder in der Bereitstel<strong>lung</strong> <strong>von</strong> Ressourcen <strong>zur</strong> Sicherung<br />
und Fortentwick<strong>lung</strong> der Forschungs- und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>s-Potenziale. Hier gibt es nur bedingt<br />
konkrete Strukturen der <strong>Personal</strong>entwick<strong>lung</strong>, der Fort- und Weiterbildung oder der Kooperation<br />
mit Herstellern, Kunden oder Universitäten. Die Frage, ob Kleinserienproduzenten innovativer<br />
sind als Großserienproduzenten, wurde <strong>von</strong> allen Teilnehmern verneint.<br />
> Erste Zwischenbilanz<br />
Zusammenfassend kann also festgestellt werden: Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> wird grundsätzlich<br />
ein hoher Stellenwert <strong>zur</strong> Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit eingeräumt. Betrachtet<br />
man die Praxis in den Unternehmen aber, relativiert sich diese Zustimmung. Nur die Hälfte<br />
der Unternehmen sind regelmäßig in Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong> aktiv, wobei kleinere<br />
Betriebe eher nicht zu der Gruppe zählen. Bei den Teilnehmern besteht ein umfassendes<br />
Verständnis <strong>von</strong> Forschung und <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>. Neben Aspekten der Technologie, der Konstruktionsprinzipien<br />
und der Werkstoffe zählen auch Themen der Energieeffizienz, des Ar-<br />
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