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Monitoring von Großraubtieren in Deutschland - Bundesamt für ...

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3.1.1 Artspezifische BesonderheitenDer Braunbär ist der e<strong>in</strong>zige Vertreter der Bärenfamilie, und der Luchs die e<strong>in</strong>zige großeKatze <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>. Deshalb s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>direkte H<strong>in</strong>weise auf diese beiden Arten (Spuren u.a.) <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>fach zuzuordnen. Beim Wolf ist dies komplizierter wegen der Verwechslungsgefahrmit den H<strong>in</strong>weisen ähnlich großer Hunde. Daher s<strong>in</strong>d bei Wolfsh<strong>in</strong>weisenstrengere Maßstäbe anzulegen, als bei Bär und Luchs.Braunbär: Spuren, Kot und sogar Haare <strong>von</strong> Bären s<strong>in</strong>d relativ leicht zu erkennen. Dagegens<strong>in</strong>d Risse dem Bären oft schwer zuzuordnen, weil das Rissbild stark variieren kann.Luchs: Spuren und Risse vom Luchs s<strong>in</strong>d relativ leicht als solche zu identifizieren. Schwierigerist dies mit Kot, Ur<strong>in</strong>markierungen und Haaren. Sie können daher für sich alle<strong>in</strong> nichtals C2-H<strong>in</strong>weis bewertet werden.Wolf: Wolfsh<strong>in</strong>weise s<strong>in</strong>d generell schwierig <strong>von</strong> Hundeh<strong>in</strong>weisen zu unterscheiden. Wolfsfotosfür C1 sollten das ganze Tier und alle wolfstypischen Körperpartien zeigen. Spuren,Kot und Risse können besonders leicht mit denen <strong>von</strong> Hunden verwechselt werden, so dassbesondere Vorsicht zu wahren ist. Zur Feststellung <strong>von</strong> Wolfspräsenz ist daher e<strong>in</strong>e höhereAnzahl <strong>von</strong> C2-H<strong>in</strong>weisen erforderlich als bei Luchs und Bär (siehe Kapitel 3.2.2).<strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Großraubtieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>3.1.2 Kriterien für e<strong>in</strong>e erfahrene PersonE<strong>in</strong>e Person gilt als erfahren, wenn sie bereits ausgiebig mit dem <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> der jeweiligenGroßraubtierart beschäftigt war, so dass sie Rout<strong>in</strong>e im Erkennen und Interpretieren <strong>von</strong>H<strong>in</strong>weisen dieser Art hat. Sie muss also über längere Zeit an Feldarbeit im Rahmen nationaloder <strong>in</strong>ternational anerkannter Großraubtier-Projekte teilgenommen haben. Sie muss mitder Biologie der jeweiligen Großraubtierart und ihrer Beutetiere (Wild- und Nutztiere) vertrautse<strong>in</strong>. Um die Rout<strong>in</strong>e im Erkennen und E<strong>in</strong>ordnen <strong>von</strong> Großraubtierh<strong>in</strong>weisen aufrechtzu erhalten, muss diese Person Gelegenheit haben, H<strong>in</strong>weise regelmäßig zu sehen. So wiee<strong>in</strong> Vogelkundler se<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung an Vogelstimmen immer wieder auffrischen muss, somuss die Großraubtier-erfahrene Person ihren Blick ständig tra<strong>in</strong>ieren. Von großer Bedeutungist dabei der häufige Erfahrungsaustausch mit anderen Personen, die im <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong><strong>von</strong> Großraubtieren tätig s<strong>in</strong>d.3.2 Analyse und Interpretation der DatenIm folgenden Kapitel schlagen wir vor, wie <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong>daten analysiert und die Ergebnisse<strong>in</strong>terpretiert werden sollten, um den <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong>anforderungen der Habitatdirektive gerechtzu werden und Fragen der zuständigen Behörden zu Management und Schutzanforderungenzu beantworten.3.2.1 Räumliche Analyse – Vorkommen und VerbreitungsgebietMit den Begriffen Vorkommen und Verbreitungsgebiet wird der räumliche Zustand e<strong>in</strong>erPopulation beschrieben.Vorkommen ist das Gebiet, das tatsächlich <strong>von</strong> der Art besiedelt ist. Es wird durch die besetztenRasterzellen <strong>von</strong> 10 * 10 km Größe beschrieben. Als besetzt gilt e<strong>in</strong>e Rasterzellebei e<strong>in</strong>em C1-Nachweis. Liegt e<strong>in</strong> solcher nicht vor, so s<strong>in</strong>d für Luchs und Bär zwei, beimWolf m<strong>in</strong>destens drei C2- H<strong>in</strong>weise erforderlich (siehe 3.2.2). Zellen nur mit C3-H<strong>in</strong>weisengelten nicht als besetzt.18

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