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Monitoring von Großraubtieren in Deutschland - Bundesamt für ...

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entscheidend, die Anzahl der Reproduktionsereignisse sowie die Anzahl der Jungen genauzu erfassen.Fazit: Das Sammeln <strong>von</strong> Zufallsbeobachtungen ist entscheidend. Aufrufe, dass Beobachtungengemeldet werden sollen und an wen, sollten <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen über dieVerteiler <strong>von</strong> geeigneten Interessenverbänden (z. B. Sport- und Wandervere<strong>in</strong>e, JagdundNaturschutzverbände) erneuert werden – idealer Weise gekoppelt mit dem Bekanntmachender aktuellen <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong>ergebnisse.<strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Großraubtieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>5.4.3.2 Populationsgröße und ReproduktionsnachweisDichte und Verteilung <strong>von</strong> zufälligen Bärenh<strong>in</strong>weisenBären haben große, überlappende Streifgebiete und können <strong>in</strong> kurzer Zeit große Streckenzurücklegen. Letzteres gilt im besonderen Maß für abwandernde subadulte Männchen.Die Trittsiegelmaße s<strong>in</strong>d auch abhängig <strong>von</strong> der Bodenbeschaffenheit und damit ke<strong>in</strong>exaktes Maß, um e<strong>in</strong> Individuum zu identifizieren. Die Losungsdicke ist ke<strong>in</strong> verlässlichesMaß für die Größe e<strong>in</strong>es Bären. Bären haben ke<strong>in</strong>e Fellzeichnung und selbst auf gutenFotos ist e<strong>in</strong> bereits e<strong>in</strong>mal fotografierter Bär nicht sicher wiederzuerkennen.All das macht die Beurteilung der Populationsentwicklung anhand <strong>von</strong> nicht systematischgesammelten H<strong>in</strong>weisen schwierig. H<strong>in</strong>zu kommen die großen <strong>in</strong>dividuellen Unterschiedeim Verhalten der Bären und die ungleichmäßige Präsenz potentieller Beobachter im Bärengebiet.Scheue, zurückgezogen lebende Bären produzieren viel weniger H<strong>in</strong>weise alshabituierte oder gar futterkonditionierte Individuen.All diese Unwägbarkeiten der <strong>in</strong>dividuellen und lokalen Unterschiede schlagen sich <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Population der Größenordnung, wie sie für die bayrischen Alpen möglichsche<strong>in</strong>t, besonders zu Buche.Fazit: Anzahl und Verteilung <strong>von</strong> Bärenh<strong>in</strong>weisen alle<strong>in</strong> können ke<strong>in</strong>en Aufschluss überGröße, Trend und Zuwachs e<strong>in</strong>er (kle<strong>in</strong>en) Bärenpopulation geben.Aufwand: Die Personal- und Reisekosten für die Evaluierung <strong>von</strong> Bärenh<strong>in</strong>weisen lassensich schwer abschätzen, da der Zeit- und Fahraufwand stark <strong>von</strong> der Anzahl Bären, derMeldehäufigkeit und der räumlichen Verteilung der H<strong>in</strong>weise abhängen.GenetikAusgangsmaterial für DNA-Analysen können se<strong>in</strong>: Gewebeproben (<strong>von</strong> Totfunden odergefangenen Tieren), Blutproben (<strong>von</strong> gefangenen Tieren), Haar- und Losungsproben (imFreiland gesammelt). Die Analyse der mitochondrialen DNA erlaubt e<strong>in</strong>e sichere Artbestimmung,die Analyse <strong>von</strong> Abschnitten der Kern-DNA (Mikrosatelliten, Sex-Marker)erlaubt die Erstellung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuell charakteristischen genetischen Profils sowie dieBestimmung des Geschlechts. Damit können Individuen unterschieden und Verwandtschaftsverhältnissenachvollzogen werden. In kle<strong>in</strong>en Populationen können Fragender Inzucht und genetischen Variabilität überprüft werden.Die Proben für die DNA-Analyse können opportunistisch gesammelt werden beim Überprüfen<strong>von</strong> H<strong>in</strong>weisen. Die Ergebnisse liefern e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destanzahl Bären. Haarprobenkönnen auch systematisch mit Haarfallen erhoben werden. Hier kann die Populationsgrößemit e<strong>in</strong>em Fang-Wiederfang-Ansatz geschätzt werden. Bei kle<strong>in</strong>en Populationen istder Schätzwert für die Populationsgröße aber so ungenau, dass die mit Haar- und Losungsprobenbestimmte M<strong>in</strong>destanzahl das bessere Ergebnis liefert.76

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