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Monitoring von Großraubtieren in Deutschland - Bundesamt für ...

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<strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Großraubtieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>5.2.1.5 RisseDie Hauptbeutetiere des Luchses s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>ere Schalenwildarten wie Reh und Gämse , <strong>in</strong>manchen Gebieten auch Rothirsche, allerd<strong>in</strong>gs eher die jungen oder weiblichen Tiere ).Füchse, Hasen und Kle<strong>in</strong>säuger werden gelegentlich, größeres Schalenwild selten gerissen.Übergriffe auf Nutztiere betreffen fast ausschließlich Schafe, Ziegen und Gatterwild.Für R<strong>in</strong>der stellt der Luchs ke<strong>in</strong>e Gefahr dar, e<strong>in</strong>e mögliche Ausnahme s<strong>in</strong>d neugeboreneKälber.Der Luchs ist e<strong>in</strong> Überraschungsjäger, der se<strong>in</strong>e Beute durch Ansitz vom Boden aus oderdurch Pirsch erbeutet. Er tötet das Beutetier nach e<strong>in</strong>em kurzen Spr<strong>in</strong>t durch e<strong>in</strong>en gezieltenBiss <strong>in</strong> die Drossel, seltener (bei kle<strong>in</strong>eren Beutetieren) <strong>in</strong> den Nacken. Durch se<strong>in</strong>espezifische Jagdweise und die Art der Nutzung s<strong>in</strong>d Risse <strong>von</strong> Schalenwild, sowie <strong>von</strong>Schafen und Ziegen meist e<strong>in</strong>deutig dem Luchs zuzuordnen.Kle<strong>in</strong>ere Beutetiere (z. B. Füchse, Hasen) oder exotische Beutetiere (z. B. Nandus,Strauße, Wasserschwe<strong>in</strong>e, Kängurus etc.) veranlassen den Luchs auf Grund ihrer ger<strong>in</strong>genGröße oder ungewöhnlichen Anatomie evtl. zu Variationen <strong>in</strong> der Tötungs- und Nutzungsstrategieund s<strong>in</strong>d daher als bestätigte H<strong>in</strong>weise nicht geeignet.Meldeprämien und Kompensationszahlungen können e<strong>in</strong>e Motivation für Fälschungen <strong>von</strong>Luchsrissen se<strong>in</strong>. In der Regel lassen sich solche Manipulationen bei e<strong>in</strong>er genauen Untersuchungaber feststellen.C2 - bestätigter H<strong>in</strong>weisE<strong>in</strong> Riss kann unter folgenden Umständen als bestätigter Luchsh<strong>in</strong>weis gelten:• das gerissene Tier ist e<strong>in</strong> mittelgroßes, typisches Beutetier des Luchses (Reh, Gämse,Damwild, Sikawild, Rotwildkalb oder e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriges Stück) UND• der Kadaver weist e<strong>in</strong>en typischen Tötungsbiss <strong>in</strong> die Drossel auf UND• außer dem Drosselbiss s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e weiteren Bissverletzungen vorhanden UND• der Kadaver ist an Keule oder Schulter angeschnitten UND• der Kadaver ist weitgehend zusammenhängend UND• der Kadaver ist noch soweit <strong>in</strong>takt, dass die luchstypischen Merkmale erkennbars<strong>in</strong>d (ke<strong>in</strong>e Komplettnutzung, ke<strong>in</strong>e starke Verwesung, ke<strong>in</strong>e starke Nutzung durchandere Arten) ODER• im unmittelbaren Umfeld werden zusätzliche, für sich alle<strong>in</strong> nicht e<strong>in</strong>deutige H<strong>in</strong>weiseauf den Luchs gefunden. Als solche gelten: e<strong>in</strong>zelne Trittsiegel, <strong>in</strong> Luchsmanierverscharrter Luchskot, teilweise oder vollständige Verblendung des Risses, oderLuchshaare (nur wenn mikroskopisch untersucht und bestätigt).Zur Feststellung <strong>von</strong> Verletzungen und Verletzungsgrad muss e<strong>in</strong> Riss komplett abgehäutetwerden. Nur so lassen sich alle Verletzungen und Unterhautblutungen f<strong>in</strong>den bzw.oberflächliche Verletzungen <strong>von</strong> tiefer gehenden Wunden unterscheiden.Dokumentation• Feldprotokoll – Luchsriss UND• Fotodokumentation:- 2 – 3 Übersichtsfotos des Rissstandortes,- Übersichts- und Detailaufnahmen der Abschnitte, die typische Luchsnutzung zeigen,jeweils vor UND nach dem Abhäuten der Decke,42

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