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Monitoring von Großraubtieren in Deutschland - Bundesamt für ...

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5 Handbuch für das <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Wolf,Luchs und Bär <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>5.1 H<strong>in</strong>tergrund5.1.1 Warum e<strong>in</strong> <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong>handbuch?In <strong>Deutschland</strong> gibt es ke<strong>in</strong>e Ausbildung und ke<strong>in</strong> Berufsbild, das e<strong>in</strong>en per se zum <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong><strong>von</strong> Großraubtieren qualifiziert. Wer heute das <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Großraubtieren <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong> durchführt, war <strong>in</strong> Bezug auf Felderfahrung und E<strong>in</strong>schätzung bisher zumeistauf sich alle<strong>in</strong> gestellt. Großes Engagement und viel Eigen<strong>in</strong>itiative haben dazu geführt,dass H<strong>in</strong>weise <strong>von</strong> Luchs und Wolf überhaupt gesammelt und ausgewertet werden. Ausgehend<strong>von</strong> dem <strong>in</strong> der Schweiz <strong>in</strong>itiierten Projekt Status and Conservation of the Alp<strong>in</strong>e LynxPopulation (SCALP) gab es zum<strong>in</strong>dest unter den Luchsfachleuten e<strong>in</strong>e generelle Verständigungüber die Verwendung der sogenannten SCALP Kriterien für die Kategorisierung <strong>von</strong>Luchsh<strong>in</strong>weisen. Inzwischen s<strong>in</strong>d die im SCALP vorgeschlagenen Kriterien der E<strong>in</strong>stufungnach Überprüfbarkeit <strong>in</strong> harte Fakten (Nachweise), bestätigte und unbestätigte H<strong>in</strong>weiseallgeme<strong>in</strong> für das Großraubtiermonitor<strong>in</strong>g anerkannt und empfohlen (siehe LCIE Policysupport statement <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> for large carnivores).Allerd<strong>in</strong>gs gab es <strong>in</strong>nerhalb <strong>Deutschland</strong>s bisher ke<strong>in</strong>e Verständigung zwischen den im<strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> engagierten Personen darüber, was z. B. e<strong>in</strong>en Riss zum bestätigten Luchsrissund e<strong>in</strong>e Spur zur bestätigten Wolfsspur macht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass H<strong>in</strong>weiseauf Wolf und Luchs lokal unterschiedlich bewertet und <strong>in</strong>terpretiert werden. Da es <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong> im Gegensatz zur Schweiz, Frankreich oder den skand<strong>in</strong>avischen Ländernke<strong>in</strong>e nationale Stelle gibt, an der Luchs- und Wolfsh<strong>in</strong>weise zusammenlaufen, ist e<strong>in</strong>eVere<strong>in</strong>heitlichung der Daten<strong>in</strong>terpretation umso schwieriger.Im Moment ist es nur schwer möglich, rasch und <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen e<strong>in</strong> Bild <strong>von</strong>der Situation <strong>von</strong> Wolf und Luchs <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zu bekommen. Dies ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>großes Manko für den Großraubtierschutz, verstößt aber auch gegen die Berichtspflicht imRahmen der FFH-Richtl<strong>in</strong>ie. Das vorliegende Handbuch ist <strong>in</strong> Abstimmung mit <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong>-Fachleuten aus <strong>Deutschland</strong> und Europa entstanden. Es soll die Dokumentation und Bewertung<strong>von</strong> Großraubtier-H<strong>in</strong>weisen <strong>in</strong> Zukunft vergleichbar und transparent machen.<strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Großraubtieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>5.1.2 Zielgruppe und Inhalte des HandbuchesDieses Handbuch ist für die mit dem <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Wolf / Bär / Luchs <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> offiziellbeauftragten Personen gedacht. Dabei wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass diese Personenüber ausreichend praktische Erfahrung im Erkennen <strong>von</strong> H<strong>in</strong>weisen der jeweiligen Art verfügen.Dass heißt, das Wissen und die Rout<strong>in</strong>e im Erkennen <strong>von</strong> Großraubtierh<strong>in</strong>weisenhaben sie durch <strong>in</strong>tensive Feldarbeit bereits erworben, qualifizieren also als erfahrene Personen.Das Handbuch dient nicht der Beschreibung, wie man H<strong>in</strong>weise auf Großraubtiereerkennt, sondern erläutert,• welche Großraubtier-H<strong>in</strong>weise unter welchen Voraussetzungen als e<strong>in</strong>deutigeNachweise, bestätigte oder unbestätigte H<strong>in</strong>weise gelten können,• wie Nachweise und H<strong>in</strong>weise zu dokumentieren s<strong>in</strong>d, und• mit welchen Methoden Nachweise und H<strong>in</strong>weise zu erheben s<strong>in</strong>d.36

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