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Monitoring von Großraubtieren in Deutschland - Bundesamt für ...

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e<strong>in</strong>es Fotonachweises mit <strong>in</strong>dividueller Identifikation. Der Riss sollte fixiert werden, damitihn der Luchs nicht aus dem Sichtbereich der Kamera ziehen kann.An Rissen sollten nur Fotofallen mit Infrarotblitz aufgestellt werden. Durch die längereVerweilzeit am Riss wird der Luchs <strong>in</strong> der Regel mehrmals fotografiert. Während dieLuchse durch e<strong>in</strong>zelne Blitzereignisse auf Wechseln kaum abgeschreckt zu werdensche<strong>in</strong>en, können Blitzlichtgewitter am Riss durchaus zum Aufgeben des Risses führen.Fazit: Opportunistisches Fotofallenmonitor<strong>in</strong>g sollte <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong> allen Gebieten mitsporadischen oder vermuteten Luchsvorkommen betrieben werden. Im Moment s<strong>in</strong>d diesvor allem Pfälzerwald, Schwarzwald, Eifel, Hessen und Elbsandste<strong>in</strong>gebirge.Aufwand:Personal- und Reisekosten, die für die Evaluierung <strong>von</strong> Luchsh<strong>in</strong>weisen sowieso anfallen.4.000 – 8.000 € für Erstanschaffung <strong>von</strong> 20 automatische Kameras.400 – 800 € Materialkosten pro Jahr <strong>in</strong> den folgenden Jahren, da im Schnitt wohl zweiKameras pro Jahr zu ersetzen/reparieren se<strong>in</strong> werden.800 € laufende Kosten für Batterien und Zubehör pro Jahr.Zusätzlich Fahrtkosten für die Betreuung der Fotofallen.<strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>von</strong> Großraubtieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>Systematisches Fotofallenmonitor<strong>in</strong>gFür e<strong>in</strong> systematisches <strong>Monitor<strong>in</strong>g</strong> mit Fotofallen sollte e<strong>in</strong> Referenzgebiet <strong>von</strong> 600 –1.000 km² pro Luchspopulation abgedeckt werden. Die Fotofallendichte sollte e<strong>in</strong> Fotofallenstandort(mit jeweils zwei gegenüberliegenden Kameras) pro 10 – 15 km² betragen.Aus statistischen und praktischen Gründen ist es s<strong>in</strong>nvoll, Rasterzellen mit 2,5 km Kantenlänge,also 16 Zellen pro 100 km², zu bestimmen und dann nur jede zweite Zelle mite<strong>in</strong>er Fotofalle zu bestücken (Abb. 14). In Summe s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>en systematischen Fotofallene<strong>in</strong>satz48 – 80 Standorte (96 – 160 Kameras) nötig.Das Fotofallenmonitor<strong>in</strong>g sollte kont<strong>in</strong>uierlich über m<strong>in</strong>destens zwei Monate im Spätw<strong>in</strong>ter(Januar – April) durchgeführt werden. Die Fallenstandorte sollten systematisch über dasGebiet verteilt werden. Innerhalb der ausgewählten Zellen ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e möglichststrategische Platzierung s<strong>in</strong>nvoll (z. B. auf Zwangswechseln, im Wald, nicht im offenenGelände).Sollte das Luchsverbreitungsgebiet <strong>in</strong> <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander getrennten bzw. landschaftlich starkabweichenden Gebieten (siehe mögliche Luchsgebiete <strong>in</strong> SCHADT et al. 2002a+b) größerals e<strong>in</strong> Referenzgebiet se<strong>in</strong>, kann die Luchsdichte auf den Rest des Luchsverbreitungsgebietesextrapoliert werden.Fazit: Derzeit s<strong>in</strong>d nur die Populationen im Bayerisch-Böhmischen Grenzgebiet und imHarz groß genug für e<strong>in</strong> systematisches Fotofallenmonitor<strong>in</strong>g. Sie entsprechen <strong>in</strong> ihrerAusdehnung etwa e<strong>in</strong>em Referenzgebiet, sollten also komplett mit e<strong>in</strong>em systematischenFotofallenmonitor<strong>in</strong>g abgedeckt werden. Bei e<strong>in</strong>er Extrapolation muss berücksichtigt werden,dass die Dichte außerhalb des Referenzgebiets variieren kann.49

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