Abschlussbericht - Universität zu Köln
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auch Änderungswünsche bezogen auf die Gesetzgebung des Bundes (z.B. Hartz IV,<br />
Kindergeld). Zum anderen wurde im Rahmen der Box nicht direkt nach eigenen Möglichkeiten<br />
für Engagement oder auch nach Gedanken <strong>zu</strong> Bedingungen für Engagement<br />
gefragt. Dadurch lag nicht von vornherein eine Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit den<br />
Realisierungsmöglichkeiten nahe.<br />
Noch allgemeiner wurde die 1000-Wünsche-Box verstanden, wenn sie für die Artikulation<br />
privater Wünsche wie Geld, Glück, Liebe etc. genutzt wurde. Dies mag an magische<br />
Praktiken erinnern (etwa die Versuche, durch die Formulierung von Wünschen<br />
beim Anblick einer Sternschnuppe <strong>zu</strong> deren Realisierung bei<strong>zu</strong>tragen u.ä.).<br />
D.h. die Box wurde <strong>zu</strong>m Teil als Sammelpunkt für alle die befragten Menschen gerade<br />
beschäftigenden (Änderungs-) Wünsche gesehen. Eine wiederholte persönliche<br />
Ansprache von Vorbeigehenden hätte vermutlich den Befragten den thematischen<br />
Rahmen stärker verdeutlicht und die Anzahl der auswertbaren Karten erhöht, hätte<br />
aber auch <strong>zu</strong>r Folge haben können, dass das Antwortenspektrum stärker eingeschränkt<br />
worden wäre.<br />
Das große Spektrum der Antworten, die nicht von vornherein durch Gedanken <strong>zu</strong>r<br />
(derzeitigen) Realisierbarkeit im Rahmen von ehrenamtlichem Engagement gefiltert<br />
wurden oder durch Erläuterungen aus dem bisherigen Argumentationsfeld <strong>zu</strong> Engagement<br />
beeinflusst wurden, ist gerade unter dem Vorzeichen von Partizipation als<br />
sinnvoll an<strong>zu</strong>sehen. Im Rahmen von zivilgesellschaftlichen Strukturen wird immer<br />
wieder neu aus<strong>zu</strong>handeln sein, in welche Zuständigkeiten Themen und Bereiche fallen<br />
und welche Einflussmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger bestehen.<br />
6.4.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes<br />
Die Ergebnisse der Befragung im Rahmen der 1000-Wünsche-Box wurden auf dem<br />
Bürgerforum 2 präsentiert – auch im Vergleich mit den anderen Erhebungen des Projektes.<br />
Dadurch sollte sichergestellt werden, dass die am Bürgerforum teilnehmenden<br />
Bürgerinnen und Bürger die in der Box gesammelten Wünsche in die Aufgaben<br />
des Tages einbeziehen konnten. Da die 1000-Wünsche-Box wie die vorigen Erhebungen<br />
als wichtiges Feld das soziale Engagement außerhalb der Familie insbesondere<br />
mit den Schwerpunkten Kinder und Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren<br />
nennt und auf dem Bürgerforum zwei entsprechende Arbeitsgruppen <strong>zu</strong>sammenkamen,<br />
bestand die Möglichkeit, Anregungen aus der Box, wenn von den Teilnehmenden<br />
aus eigenem Antrieb aufgenommen, in die Arbeitsgruppen einfließen <strong>zu</strong> lassen.<br />
Zusätzlich hat die Box das Zusammenleben mit Menschen mit Migrationshintergrund<br />
stärker als die anderen Erhebungen thematisiert. Ideen <strong>zu</strong> diesem Thema<br />
konnten ebenfalls, wenn von den Teilnehmenden gewünscht, in die entsprechende<br />
Arbeitsgruppe des Bürgerforums eingehen. Schließlich gab es auf dem Bürgerforum<br />
eine themenoffene Arbeitsgruppe, die für alle weiteren Anregungen, z.B. <strong>zu</strong>r Gestaltung<br />
des Viertels / Nahbereiches, offen war. Da ein Ziel des Bürgerforums 2 die Entwicklung<br />
von Engagementideen für den Sozialraum Ehrenfeld allein aus den Interessen<br />
der Beteiligten heraus war, wurde von Seiten der Veranstalter und Moderatoren<br />
über die Präsentation der Ergebnisse der Box hinaus keine weitere Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />
mit den Ideen der Box angeregt.<br />
Die Seniorenvertretung der Stadt <strong>Köln</strong> hat großes Interesse an den Karten der 1000-<br />
Wünsche-Box gezeigt. Wünsche, für die es in <strong>Köln</strong> bereits Ansprechpartner etwa in<br />
Form von Bürgervereinen aber auch städtischen Stellen gibt, können ggf. über die<br />
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