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Abschlussbericht - Universität zu Köln

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Im Memorandum, das Leitlinie des Modellprogramms ist, wird Zivilgesellschaft neben<br />

Staat und Wirtschaft genannt. Alle drei werden gemeinsam <strong>zu</strong>r Bewältigung der<br />

durch den demografischen Wandel, d.h. die Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung,<br />

entstehenden sozialen, ökonomischen und politischen Herausforderungen<br />

aufgefordert. Das Memorandum formuliert in seinen Leitlinien aber auch die Forderung,<br />

dass ältere Menschen neben anderen Altersgruppen in die Prozesse kommunaler<br />

Entscheidungsfindung einbezogen werden, und benennt politische Partizipation<br />

als eine der möglichen Handlungsperspektiven für die Umset<strong>zu</strong>ng des Programms in<br />

den Kommunen. Die Einbeziehung älterer Menschen bei Planungen und Entscheidungen<br />

und Rahmenbedingungen, die Mitgestalten und Mitentscheiden ermöglichen,<br />

sind, so die Leitlinien, Ausdruck von Zivilgesellschaft. Folgt man dem vom BMFSFJ<br />

herausgegebenen 5. Altenbericht, so kann die Verstärkung einer partizipativen und<br />

direktdemokratischen Beteiligung in den Kommunen insbesondere durch die Förderung<br />

von Engagement erfolgen. 7<br />

Bezüglich der Zivilgesellschaft wird dem Staat in den Leitlinien des Programms, aber<br />

auch in der einschlägigen Literatur eine aktivierende Funktion <strong>zu</strong>geschrieben. Der<br />

Staat sorgt „für den Abbau engagementhinderlicher und den Aufbau eigentätigkeitsfördernder<br />

Rahmenbedingungen“ und erinnert gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger<br />

an die aktive und produktive Beteiligung. 8 In der Diskussion um Engagement als<br />

Nut<strong>zu</strong>ng von Potenzialen älterer Menschen nimmt die Frage nach Unterstüt<strong>zu</strong>ng von<br />

Engagement durch eine fördernde Infrastruktur eine wichtige Rolle ein. Im Rahmen<br />

kommunaler Strukturen ist von einer ermöglichenden Kommune die Rede, die mindestens<br />

bei der Beschaffung von Vorausset<strong>zu</strong>ngen für die ehrenamtliche Tätigkeit<br />

unterstützt. 9 Die Möglichkeiten zeitlich befristeter Projekte werden kontrovers diskutiert.<br />

Für die Umset<strong>zu</strong>ng des Modellprogramms in <strong>Köln</strong> wurden keine Vorgaben bezogen<br />

auf politische oder apolitische Handlungsperspektiven gemacht. Die Vorstellungen<br />

davon, was Engagement bedeutet und welche gesellschaftlichen Dimensionen mit<br />

einbezogen werden sollen, sollten von den Akteuren selbst artikuliert werden. Die<br />

Diskussion um ein Verständnis von Zivilgesellschaft und Engagement wurde allerdings<br />

nicht explizit angeregt und fand im Rahmen des Programms nicht statt.<br />

2.2.2 Engagement<br />

Im Memorandum werden die Begriffe Engagement, Ehrenamt und Bürgerschaftliches<br />

Engagement nebeneinander verwendet und nicht differenziert. Die Betonung liegt –<br />

auch aufgrund der Rahmung durch den Begriff der Zivilgesellschaft – auf bürgerschaftlichem<br />

Engagement. Es soll die aktive Teilhabe älterer Menschen ermöglichen<br />

und dem Gemeinwohl nutzen. Eine Definition von Bürgerschaftlichem Engagement<br />

findet man in dem vom BMFSFJ herausgegebenen „Bericht <strong>zu</strong>r Lage und <strong>zu</strong> den<br />

7 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Fünfter Bericht <strong>zu</strong>r Lage der<br />

älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Potenziale des Alters in Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Der Beitrag älterer Menschen <strong>zu</strong>m Zusammenhalt der Generationen. Bericht der Sachverständigenkommission,<br />

Berlin 2008, S. 371, 378 f.<br />

8 Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher, S. 21; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend (Hg.), Fünfter Bericht, S. 371, 348; Thomas Olk, Ansgar Klein, Engagementpolitik, S. 40 f.<br />

9 Herbert Gryma u.a., Altengerechte Stadt – Das Handbuch. Partizipation älterer Menschen al Chance<br />

der Städte, Wuppertal 2. Auflage 2008, S. 76 f.<br />

9

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